Das Team um Chefin Dagmar Mutschler (Sechste von links) wird sich um das Wohl der Gäste kümmern. Foto: Dold

Neues Team funktioniert bereits prächtig. Tradition reicht viele Jahrhunderte zurück.

Hardt/Königsfeld-Buchenberg - Die Tradition geht weiter: Der Mönchhof zwischen Hardt und Buchenberg ist seit Kurzem wieder geöffnet – und zwar unter der Ägide von Dagmar Mutschler.

Der Auftakt war vielversprechend, die Gäste kommen gerne wieder in das Restaurant, das von vielen vermisst wurde. Nach dem Tod des früheren Wirts und Besitzers Martin Flaig war das Lokal etwas mehr als ein Jahr geschlossen.

Übrigens: Exakt heute vor 50 Jahren – also am 26. April 1969 – wurde der "neue Mönchhof" an der Stelle eröffnet, wo er heute noch steht. Zuvor stand dort eine Kegelbahn, die bereits 1861 gebaut worden war. Ein Stein über dem Seiteneingang der heutigen Wirtschaft erinnert noch daran. Das Restaurant war zuvor im alten Gebäude.

Im Sinne von Martin Flaig

"Es ist schön, dass es im Sinne von meinem Vater Martin Flaig weiter geht und sich ein Team mit Helfern gefunden hat, in dem es sehr kollegial zugeht", freut sich Mönchhof-Besitzer und Verpächter Dietmar Flaig. Es sei für beide Seiten ein Glücksfall. Die traditionelle, gutbürgerliche Küche werde fortgeführt.

Man kenne sich vom Motorradclub Hardt, erzählt Dagmar Mutschler, schließlich ist Dietmar Flaig dessen Präsident. Da die neue Chefin schon fast ihr ganzes Leben lang Erfahrung in der Gastronomie hat – unter anderem im Café Lauble auf dem Fohrenbühl und dem Gasthaus Kreuz unter der Leitung von Roland Haberstroh – kam das Gespräch schnell auf den "Mönchhof".

Nach etwas Bedenkzeit habe sie sich entschieden, den Sprung ins kalte Wasser zu wagen und mit dem "Mönchhof" selbst ein Restaurant zu führen. Dagmar Mutschler kennt sowohl die Bereiche Küche als auch Service aus dem Effeff, daher muss ihr nicht bange sein – die Besucherzahlen in den ersten Wochen sprechen deutlich dafür.

Bis ins elfte Jahrhundert

Der Begriff Traditionsrestaurant ist beim "Mönchhof" mehr als eine Floskel. Die Geschichte des Hauses reicht weit zurück und begann sehr wahrscheinlich im elften Jahrhundert als Außenstelle des Benediktinerklosters St. Georgen, worauf längst verblichene Aufzeichnungen hindeuten. Aus dieser Zeit stammt wohl auch der heute noch bestehende ungewöhnlich große Gewölbekeller.

1396 wurde der Mönchhof vom Zisterzienserkloster Rottenmünster bei Rottweil erworben. Äbtissin und Konvent zu Rottenmünster verliehen 1441 dem Hof das Gebiet "Mühllehen zu Waldau" an den damaligen Besitzer Conrad Rapp und dessen Erben. Durch Erbteilung fielen im Laufe der Generationen viele Flächen weg.

Der Name Flaig kam 1858 auf den Mönchhof, als Jakob Flaig, Sohn des Flaigbauern vom Hugswald, die einzige Tochter des letzten Rapp auf dem Mönchhof heiratete.

Kirschwasser mundet

Ebenfalls bemerkenswert ist die Geschichte der Schnapsbrennerei auf dem Mönchhof. Das Kirschwasser des einstigen Mönchhofwirts Jakob Flaig mundete dem Fürsten von Fürstenberg bei einem Besuch derart, dass auf Vermittlung des Fürsten das Kirschwasser vom Mönchhof an die Kaiserhöfe von Berlin und Wien geliefert wurde.

Die prächtige Aussicht auf die Schwäbische Alb und bei guter Fernsicht auf die Schweizer Alpen lockte schon seit jeher Ausflügler auf den Mönchhof und dessen Umgebung – was bis heute anhält.