Wumms: Eine Puppe flog vom Dach ins Luftkissen. Weniger Adrenalin setzt die Evakuierung mit der Drehleiter frei. Foto: Ziechaus

Große Übung mit Aha-Effekt in Hardt. Rettungskräfte arbeiten gut zusammen. Publikum lernt bei Schauübung was dazu.

Hardt - Verschiedene Rettungsmöglichkeiten zeigten die Feuerwehren aus Hardt, Schramberg und Rottweil bei der Jahresübung in der Ortsmitte Hardt.

Die Szenerie für die Übung wirkte echt: Auf der Kreuzung vor dem Rathaus lagen zwei Jugendliche neben einem demolierten Moped unter einem großen Anhänger an einem Schlepper. "Wer setzt den Notruf ab?", forderte Kommandant Klaus Haber-stroh einen der Zuschauer ans mobile Telefon. Ein Mädchen meldete den Unfall. Die wichtigsten Infos für die Leitstelle: was ist passiert, wann, wo und wie viele Verletzte gibt es? Das fünfte "W" steht für "warte auf die Nachfragen". Aber sie hatte alles Wichtige richtig gemeldet, denn im Notfall handelt man "nur falsch, wenn man gar nichts tut", sagte Haberstroh.

Die Einsatzkräfte waren alarmiert, und die schnell eintreffenden "Helfer vor Ort" kümmerten sich um die verletzten Mopedfahrer und den kreidebleichen Traktor-Fahrer. Die Feuerwehr sicherte den Unfallort ab, entschärfte die Gefahr durch ausgelaufenes Benzin und half bei der Rettung der Verletzten.

Aber die Übung war noch nicht erledigt: Aus dem Seniorenheim an der Kreuzung war der aufgeschreckte Hausmeister bei Wartungsarbeiten aus dem Heizungsraum auf die Straße gerannt. Diese überstürzte Aktion führte zu einer Verpuffung mit einer starken Rauchentwicklung, die das Treppenhaus verqualmte. Die Einsatzleitung forderte zur Evakuierung der Wohnanlage die Drehleiter der Feuerwehr aus Schramberg an, ließ inzwischen mit einer Anstell-Leiter zwei Bewohner aus dem oberen Stockwerk retten.

Kleiner Wissenstest: Wie setzt man einen Notruf richtig ab?

Weitere Bewohner wurden dann mit der Drehleiter und mit der Trage vom Dachgeschoss geholt. Aus Rottweil war auch die Hubarbeitsbühne eingetroffen, mit der weitere Personen aus dem oberen Geschoss sicher zur Erde gebracht und den DRK-Helfern zur Betreuung übergeben wurden.

Ohne Betreuung blieb ein Dummy, der mit lautem Krachen im luftgefederten Sprungpolster der Feuerwehr aus Lauterbach landete. Die zahlreichen Zuschauer der Übung konnten so erleben, auf welchem Weg sie sich im Ernstfall gerettet werden könnten: vorsichtig über die Leiter, mutig im Sprung ins Polster oder geduldig, aber bequem über Drehleiter und Rettungskorb. Die Feuerwehren waren mit 45 Kräften im Einsatz, in guter Zusammenarbeit mit neun DRK-Helfern aus Hardt und Schramberg.