Nachfolger für Bürgermeister Herbert Halder wird gesucht. Erste Bewerbung liegt nun vor.

Hardt - Der erste Kandidat ist da: Bürgermeister Herbert Halder hat am späten Nachmittag bekannt gegeben, dass die erste Bewerbung um seine Nachfolge vorliegt. Die Freigabe zur Veröffentlichung wurde aber noch nicht erteilt. Nur so viel: Die Person kommt nicht aus Hardt.

Dabei würde es auch eine Vielzahl von potenziellen einheimischen Kandidaten geben. Der Prophet ist im eigenen Land nichts wert, heißt ein Sprichwort. Vielleicht ist das ein Grund, warum mögliche Hardter Kandidaten zurückhaltend reagieren, wenn sie zum Thema Bürgermeisterwahl befragt werden. So langsam geht die Frist für Bewerber auf die Zielgerade. Interessenten soll es zwar geben, aber bis auf die besagte Person noch niemand, der die Karten auf den Tisch gelegt hat. Dabei würde es durchaus Potenzial geben.

Werner Thimm

Einer, der vielen Hardtern sofort in den Sinn kommt, wenn es um die Nachfolge von Herbert Halder geht, ist dessen Stellvertreter Werner Thimm. Er ist Referent an der Hochschule für Polizei und leitet dort das Prüfungsamt.

Allerdings bleibt er das auch. "Ich werde mich nicht um das Hardter Bürgermeisteramt bewerben", stellt er sofort klar. "Bürgermeister zu werden gehörte nie zu meiner Lebensplanung", sagt Werner Thimm. Natürlich sei das ein reizvoller Posten, aber ob es förderlich sei, wenn man vom Ort komme, sei einmal dahin gestellt.

Gedanken habe er sich gemacht, verrät er, sich aber gegen eine Kandidatur entschieden. Er sei aber gerne weiterhin als Gemeinderat und stellvertretender Bürgermeister tätig, auch wenn letztere Aufgabe ausschließlich repräsentativ sei.

Marion Rapp

Jung, erfolgreich, ambitioniert – aber nicht als Bürgermeisterin. Marion Rapp ist seit 2016 Hauptamtsleiterin und das möchte sie auch bleiben. "Hardt hat eine schöne Größe, da kann man auch in der zweiten Reihe viel bewirken", sagt sie und verweist beispielsweise auf den Hallenumbau oder die Dorfspaziergänge. Der Job als Hauptamtsleiterin passe zu ihr und mache ihr viel Spaß.

Joachim Hilser

Als stellvertretender Leiter des Straßenbauamts Rottweil und zuvor als Leiter des Tiefbauamts Oberndorf sammelte der Hardter viel Erfahrung im kommunalen Bereich.

"Schuster bleib bei deinen Leisten", lautet aber sein Motto. Er sei Bauingenieur und kein Verwaltungsmensch. Also kommt eine Kandidatur für ihn nicht in Frage. Sicherlich habe er in seinem Bereich viel Wissen, sagt Hilser, doch ein Bürgermeister benötige noch deutlich mehr. "Es ist ein riesiges Feld, das man beackern muss", betont er. So kämen beispielsweise immer mehr rechtliche Fragen auf einen Bürgermeister zu. "Und da ist es besser, wenn das jemand macht, der es von der Pike auf gelernt hat", lautet Joachim Hilsers Einschätzung.

Oswald Flaig

Der gebürtige Hardter könnte mit seiner langjährigen Erfahrung als Hauptamtsleiter in Hornberg wuchern. Die Betonung liegt aber auf "könnte", denn auch er hat kein Interesse an einer Bewerbung.

"Das habe ich nie vorgehabt", sagt Oswald Flaig. Der zeitliche Aufwand als Bürgermeister sei ihm zu extrem. Außerdem werde er dieses Jahr 50. Ein Bürgermeister sei Manager für alles und viele Bürger unterschätzten, wie konfliktbeladen so ein Posten sei, betont Oswald Flaig, der seit Jahren in Mariazell wohnt. Hätte er Bürgermeister werden wollen, hätte er sich schon vor wenigen Jahren in Eschbronn bewerben können.

Michael Knecht

Er ist das Orakel der Hardter Kommunalpolitik schlechthin und gibt sich geheimnisumwoben. "Stand heute kann ich weder ja noch nein sagen", erklärt der Ingenieur und Präsident des Tischtennisvereins. Er habe es derzeit nicht offen vor, seine Kandidatur in den Ring zu werfen. Momentan wäre es aber nicht so gut, als Bürgermeister zu agieren, da er mit seinem Ingenieurbüro eine gewichtige Rolle im Hallenumbau spielt. Trotz allem: "Ein kategorisches Nein gibt es derzeit von mir momentan nicht". Eine deutliche Absage hört sich anders an.

Benjamin Gramlich

Er hat mit seinen gelungenen Auftritten bei der Fasnet bewiesen, dass ihm das Rampenlicht nichts ausmacht – doch dauerhaft ist das nicht die Welt der Nachwuchskraft im Rathaus. "Während und nach meiner Ausbildung habe ich gemerkt, dass Verwaltungstätigkeit für mich das Richtige ist", betont er. Jede Einrichtung brauche aber auch gute Leute im Hintergrund, sei es in Vereinen oder im Rathaus. "Ich glaube, dass ich so meine Fähigkeiten am besten einbringen kann", sagt Gramlich.