Die Kandidaten Dennis Mauch (Dritter von rechts) und Holger Schaffer (links daneben) kurz vor der Bekanntgabe. Foto: Dold

Seebacher wird künftig nicht mehr kandidieren. Unterlegene zeigen sich fair. Mit Video

Hardt - Nach der Wahl ging es sofort an die Feinheiten: Michael Moosmann wurde bei seiner Wahlparty am Sonntagabend bereits mit dem Hardter Lied vertraut gemacht und trug schon einen Button mit der Aufschrift "Klar für Hardt".

Im Wagen der "Steinreute-Teufel" setzte er zudem sein Versprechen sofort um und zapfte fleißig Wahlbier. Michael Moosmann war ein gefragter Gesprächspartner und zeigte, dass er ein "Bürgermeister zum Anfassen" sein möchte. So verweilte er noch einige Stunden in Hardt, bevor er mit seiner Partnerin Ann-Katrin Reinhardt den Rückzug nach Sulgen antrat – schließlich musste sie bereits am nächsten Morgen wieder als Lehrerin an ihrer Schule unterrichten. Die übrigen Kandidaten gratulierten Moosmann fair und zeigten einen guten Stil. Lediglich bei Christian Maier saß der Stachel der Enttäuschung sehr tief, er verließ Hardt relativ rasch. Fridi Miller war erst gar nicht angereist.

Dennis Mauch

Dennis Mauch, der auf dem zweiten Platz gelandet war, zeigte sich gefasst, obwohl er sich mehr ausgerechnet hatte. Im Vorfeld fiel immer wieder sein Name und der von Michael Moosmann, als es um die Frage der aussichtsreichsten Kandidatur ging. "Es ist gut für Hardt, dass es einen deutlichen Sieger gegeben hat", sagte Mauch, der sich bei den übrigen Kandidaten für den fairen Wahlkampf bedankte. Er wünschte Moosmann viel Kraft und Erfolg bei seiner neuen Tätigkeit. Mauch selbst bleibt zumindest fürs Erste seinem Beruf als leitender Angestellter treu. "Ich kann es nicht ausschließen, mich irgendwann wieder als Bürgermeister zu bewerben, aber im Moment nicht", sagte der Bewerber aus Dunningen. Der Zweitplatzierte sei nun einmal der erste Verlierer, da sei es egal, ob der Rückstand zwei oder 40 Prozentpunkte betrage. "Ich freue mich aber für den Sieger", sagte Dennis Mauch anerkennend.

Karin Grave

Sie machte vor der Bekanntgabe noch einen Spaziergang mit ihrem Mann und Hund, um die Anspannung etwas zu reduzieren. Anschließend kehrte aber Ernüchterung ein. "Es ist natürlich nicht das, was ich mir gewünscht habe", räumte Karin Grave ein, "aber so sind nun einmal die Spielregeln." Michael Moosmann habe mit seinen Argumenten wohl besser überzeugen können. Auch sie lobte den fairen Wahlkampf. Künftig wolle sie sich eher nicht mehr um ein Amt als Bürgermeisterin bewerben.

Christian Maier

Groß war die Enttäuschung bei Christian Maier. Sogar so groß, dass er sich künftig nicht mehr als Bürgermeister bewerben wird. "Man muss wissen, wann man verloren hat. Das war es definitiv für mich", sagte er am Telefon. "Was die Ursache für das Wahlergebnis ist, kann ich mir nicht erklären", betonte ein konsternierter Christian Maier. Eventuell werde er sich künftig um eine andere Stelle im öffentlichen Dienst bewerben. "Es geht weiter, man darf seinen Humor nicht verlieren", sagte der Seebacher.

Maier wünschte Moosmann ein glückliches Händchen und der Gemeinde Hardt alles Gute. "Ich bin dankbar für die vielen Kontakte und Begegnungen in den vergangenen Wochen", sagte der Bewerber.

Holger Schaffer

Holger Schaffer nahm das Ergebnis folgendermaßen auf: "Ich finde es toll, dass sich die Hardter Gemeinschaft so geschlossen zeigt", so der Kandidat aus Schramberg. Moosmann habe mit seinem jungen Alter sogar die Chance, die Amtszeit von Herbert Halder zu übertreffen.

Angelika Borho

Auch Angelika Borho zeigte sich als faire Unterlegene und gratulierte Michael Moosmann zu seinem Erfolg.  

Schrambergs Oberbürgermeister Thomas Herzog, derzeit noch Chef von Michael Moosmann, sagte: "Hardt bekommt einen guten Mann. Die Stadt Schramberg muss seine Stelle nun neu ausschreiben. Aber das machen wir gerne für Hardt", sagte der OB, der auf dem Tischneck wohnt und selbst ein halber Hardter ist, war er doch einst beim FC Hardt und dem Handharmonikaorchester Schwarzwaldecho aktiv.

Zu den Gratulanten gehörten auch die Bürgermeister Norbert Swoboda (Lauterbach), Michael Lehrer (Aichhalden), Franz Moser (Eschbronn) und Peter Schumacher (Dunningen).

n Online Rede von Moosmann Die Ansprache von Michael Moosmann gibt es unter www.schwarzwaelder-bote.de