Nach absolviertem Kurs "Hauswirtschaftliche Altenhilfe" der Nachbarschaftshilfe "Lichtblicke" Hardt stellten sich die Teilnehmer mit der Vorsitzenden Erika Roming, der Netzwerk-Beauftragten Susanne Hartmann und Bürgermeister Herbert Halder zum Gruppenfoto: Birgit Brandes, Marlis Kaspar, Anita Zehnder, Marliese Zehnder, Elisabeth Heindl, Inge Mernik, Michelle Liebschner, Elisabeth Klausmann, Margret Kunz, Katja Reiner, Hannelore Storz, Oswald Gaus, Helmut Ganter, Elfriede Ganter und Claudia Olipitz. Nicht auf dem Bild: Natalie Auber, Bärbel Klausmann und Fabian Roming. Foto: Anton Foto: Schwarzwälder-Bote

Nachbarschaftshilfe: Erstmals drei Männer bei der "Hauswirtschaftlichen Altenhilfe" / Lob für Engagement

Bereits zum dritten Mal konnte die Vorsitzende der Nachbarschaftshilfe "Lichtblicke" Hardt, Erika Roming einen Kurs "Hauswirtschaftliche Altenhilfe" verabschieden, diesmal mit 19 Absolventen, darunter erstmals auch drei Männer.

Hardt. In einer kleinen Feierstunde im Bürgerhaus, zu der auch in Vertretung von Maria Hensler vom Arbeitskreis Nachbarschaftshilfe "Hilfe von Haus zu Haus" Gaienhofen Susanne Hartmann vom Netzwerk Nachbarschaftshilfe Freiburg und Bürgermeister Herbert Halder eingeladen waren, hielt die Vorsitzende Rückschau auf den Kurs mit seinen drei Seminarteilen.

Begonnen wurde direkt mit der Praxis. DRK-Mitglied Anton Kopp aus Hardt übte mit den Teilnehmern Sofortmaßnahmen in Notfallsituationen. Über das Thema "Der Mensch im Alter" referierte an vier Abenden die Ärztin Susanne Brockhaus vom Vinzenz von Paul-Hospital, Rottweil. Es ging dabei um das Erleben des Älterwerdens, die körperlichen und seelisch-geistigen Veränderungen der Persönlichkeit, die soziale und familiäre Situation älterer Menschen und um Besonderheiten der Medizin im Alter.

Das Thema "Demenz und Alzheimer" wurde von Ursula Deiber von der Sitzwache Rottweil behandelt. An vier Abenden wies Pflegedienstleiterin Astrid King aus Hardt die Teilnehmer ganz praktisch mit Pflegebett und Rollstuhl in die häusliche Krankenpflege ein, wozu auch die Krankenbeobachtung, die Körperpflege und das Verabreichen von Medikamenten gehörte.

Über den Umgang mit Menschen in abschiedlichen Lebenssituationen, den Abschieds- und Sterbeprozess und die Verarbeitung der Trauer sprach Pflegedienstleiterin Hedwig Pieper vom Spittel-Seniorenzentrum. Einen Einblick in Fragen der Ernährung im Alter und der Hygiene im Haushalt gab Studienrätin i.R.. Gudrun Breithaupt-Hampel aus Hardt.

Sabine Rieger vom Pflegestützpunkt l informierte über soziale Einrichtungen und gesetzliche Möglichkeiten der Hilfe im Alter.

Besonderes Interesse fand die Einführung in die Kinästhetik durch einen Therapeuten des Klinikums Villingen-Schwenningen. Dabei wurden die Teilnehmer angeleitet, den richtigen Körpereinsatz beim Lagewechsel durchzuführen, um das Risiko von Überlastung der Wirbelsäule zu reduzieren.

Der letzte gemeinsame Abend war dem Dank gewidmet, den die Vorsitzende an Referenten, Teilnehmer und Gemeinde richtete. Erfreut war Erika Roming über die Tatsache, dass zwölf der 19 Teilnehmer bereits in der Nachbarschaftshilfe tätig sind. Susanne Hartmann zeigte sich sehr beeindruckt über das Engagement des Hardter Vereins. Sie blickte auf die Entwicklung des Modellprojekt Gaienhofen, heute eine der größten Nachbarschaftshilfen im Land mit vielen Bildungs- und sozialen Hilfsangeboten. Motor dieser Entwicklung war die Diözesanvorsitzende der Katholischen Landfrauenbewegung, Maria Hensler. In einer Bildpräsentation erläuterte die Netzwerk-Mitarbeiterin die Aufgaben dieses Dachverbandes. Mit den beiden Standbeinen Schulung und Unterstützung bei Neugründungen ist der gemeinnützige Verein ein verlässlicher Partner für die örtlichen Vereine.

Ihr Lob, dass sich so viele Menschen zur Hilfe der pflegenden Angehörigen ausbilden lassen, teilte auch Bürgermeister Halder. Er blickte noch einmal auf die anfängliche Entwicklung aus dem Leaderprojekt "Lebensqualität durch Nähe" zurück. Ein besonderes Lob sprach er der engagierten Leiterin der "Lichtblicke", Erika Roming und ihrer Finanzfrau Birgit Brandes aus. Die Nachbarschaftshilfe biete auch Frauen, die nach der Babyphase wieder ins Berufsleben zurückkehren wollen, einen Start. Heute stehe der Verein auf gesunden Beinen, nachdem er anfänglich bezuschusst wurde. Der Bürgermeister dankte allen Kursabsolventen, dass sie sich Zeit genommen hätten für die Schulung in häuslicher Altenhilfe und sich als Mitarbeiter im Verein zur Verfügung stellten. Mit einem Geschenk der Gemeinde drückte er seine Anerkennung für die Arbeit der Vorsitzenden aus. Auf den offiziellen folgte der gemütliche Teil, bei dem die Frauen sich bei Gebäck und Getränken noch lange und rege austauschten.