Nastja Antonewitch tut mir ihrer Erfahrung dem VfL Nagold gut. Und mit ihren Treffern: Sechsmal war sie gegen die HSG Heilbronn erfolgreich. Foto: Heiko Hofmann

Und der zweite Streich folgt sogleich: Bei der Verbandsliga-Heimpremiere überzeugten die Nagolder VfL-Handballerinnen auf ganzer Linie. Schwer beeindruckend!

Nicht den Hauch einer Chance ließ der VfL Nagold den Gegnerinnen der HSG Heilbronn. Von Beginn an dominierte Nagold das Spiel. Die Gäste lagen kein einziges Mal in Führung.

Schnell ein Polster zugelegt

Im Gegenteil: Sie liefen in der ersten Hälfte schon bald einem Vorsprung von bis zu fünf Toren hinterher. Dass der VfL Nagold dennoch nur mit einer 11:8-Führung in die Pause ging, lag vor allem daran, dass es im Angriff der Gastgeberinnen noch nicht ganz rund lief. Ein Manko, das in der zweiten Halbzeit noch abgestellt werden sollte. 18 Tore erzielte der VfL in den zweiten 30 Minuten, sodass am Ende ein ungefährdeter 29:16-Sieg stand.

„18 Tore in einer Halbzeit, das ist für uns schon richtig stark“, sagt VfL-Coach Markus Renz. Dazu muss man wissen: Das „Prunkstück“ der Nagolder Handballerinnen ist eigentlich die Abwehr. Und genau die war es auch, die der HSG Heilbronn schon früh den Zahn gezogen hat. Die kompakte und aufmerksame Abwehrleistung des VfL Nagold wurde zudem von einer überragend haltenden Torhüterin komplettiert: Denisa Ciornei, in der gesamten vergangenen Saison noch verletzt, überzeugte auf ganzer Linie. Mit unzähligen Paraden aus dem Spiel heraus war die 18-Jährige schnell in den Köpfen der Gegnerinnen präsent.

Denisa Ciornei, die Siebenmeter-Killerin

Schwer bejubelt von den etwa 250 Zuschauern in der Bächlenhalle, entwickelte sie sich zudem zu einer Siebenmeter-Killerin: Elf Strafwürfe bekam die HSG Heilbronn zugesprochen, nur vier landeten letztlich im Tor des VfL. Wobei auch Nagolds zweite Top-Keeperin, Julia Völpel, einen Siebener parierte. Letztlich hatte Renz aber keinen Grund, die Keeperin zu wechseln. Denisa Ciornei hielt und hielt und hielt. „Ein Torhüterinnenproblem haben wir derzeit definitiv nicht“, freut sich Renz über das gut funktionierende Gespann.

Sonderlob vom Coach

Einzelne Spielerinnen hebt der VfL-Coach eigentlich selten heraus. Diesmal aber muss er: „Denisa hat heute einfach alles gehalten. Das war schon überragend.“ Zudem betont Renz aber auch, dass „die Abwehr allgemein sehr gut stand“. Dass sein Team in Halbzeit eins nur elf Tore erzielte, lässt sich da gut verschmerzen. „In der zweiten Halbzeit lief’s dann ja auch echt gut vorne. Das hat mir gefallen!“ Zumal seine Nagolder Frauen eben nicht „die Angriffs-Maschinen-Mannschaft“ in der Liga seien.

Gefahr auf allen Positionen

Eine Nagolder Angriffsspezialität zeigte sich in diesem Spiel aber deutlich: Gefahr herrscht vorne auf allen Positionen. Die Treffer verteilten sich breit, sowohl von den Außenpositionen als auch von allen Rückraumpositionen war Nagold erfolgreich. Von den zehn Feldspielerinnen im Kader trafen acht. „Die Gegnerinnen sind in der Abwehr einfach nicht mit uns klargekommen“, freut sich Renz über das schnelle und konsequente Angriffsspiel des VfL.

Gut gefüllte Halle – trotz Fußball-Konkurrenz

Doch eigentlich sei das eben „ein ganz normales Handballspiel“ für sein Team gewesen: In der heimischen Bächlenhalle, die mit rund 250 Zuschauern trotz Fußball-Konkurrenz durch das Spiel der Nationalmannschaft auch richtig gut gefüllt war, spiele sein Team eben mit viel Selbstvertrauen. Und wenn die Kulisse so bleibt, dann seien noch einige Siege zu erwarten.

Der Blick auf die Tabelle ist nach drei Spieltagen zwar noch nicht wirklich aussagekräftig, doch weil er aus VfL-Sicht so schön ist, sei erwähnt, dass die Nagolder Handballerinnen nun mit 4:2 Punkten auf dem vierten Platz stehen.

VfL Nagold – HSG Heilbronn 29:16 (11:8)

VfL Nagold: Denisa Ciornei und Julia Völpel im Tor, Nastja Antonewitch (6), Sophie Reime (5), Alisa Kübler (5), Aileen Hofmann (4), Luisa Eipper (4), Alena Wolf (3), Janina Koch (1), Cara Klenk (1), Lisa Weiß, Tirza Theurer und Sarah Kunz.

Schiedsrichter: Beck Smakaj und Eduard Huber (beide TSV Süßen).