Felix König schenkte Erlangens Keeper Nikolas Katsigiannis drei Treffer ein. Foto: Eibner Foto: Schwarzwälder-Bote

Handball: Coach und Geschäftsführer Strobel vermissen die Bereitschaft

Nichts zu holen hat es für den Handball-Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten am Mittwoch im Auswärtsspiel beim HC Erlangen gegeben. Mit 25:33 (12:15) wurde der HBW vom Aufsteiger ordentlich abgewatscht.

"Ich bin sprachlos über unseren Auftritt. Wir sind eine Mannschaft, die im Abstiegskampf steckt – dann darf man sich nicht so präsentieren", sagte HBW-Trainer Rúnar Sigtryggsson nach einer Niederlage, die für die Balinger Hoffnungen auf den Klassenerhalt ein weiterer heftiger Dämpfer war. Geschäftsführer Wolfgang Strobel pflichtete ihm bei: "Da erwartet man eine andere Bereitschaft."

Nach 30 Spielen bleibt der HBW mit 17:43 Punkten Vorletzter der Bundesliga-Tabelle.Nur Aufsteiger HSC Coburg (11:49) steht schlechter da. Zwar beträgt der Rückstand des HBW auf einen Nichtabstiegsplatz weiterhin nur einen Punkt – doch der schon alleine kommt angesichts des Restprogramms mit den Heimspielen gegen EHF-Cup-Sieger Frisch Auf Göppingen (Samstag, 19 Uhr, Sparkassen-Arena Balingen), Titelanwärter SG Flensburg-Handewitt (Sonntag, 4. Juni, 15 Uhr) sowie den Tabellendritten und Rekordmeister THW Kiel (Samstag, 10. Juni, 16 Uhr) einer Herkulesaufgabe gleich. Außerdem mussten dann auch noch die Konkurrenten im Tabellenkeller entsprechend mitspielen. Bitter schmeckt dann noch der Kommentar von HCE-Trainer Robert Andersson: "Ich habe mehr Kampf erwartet."

Möglichst fehlerfrei im Angriff, eine solide Deckung und Torhüter, die mit einer ähnlichen Quote, wie jene des HC Erlangen aufwarten können – so hatte es sich HBW-Coach Sigtryggsson vor dem letzten Auswärtsspiel der Runde vorgestellt. Doch es sollte vor rund 3200 Zuschauern in der Arena Nürnberg anders kommen. "Wir hatten nach 16 Minuten fünf Tore erzielt und uns schon sieben technische Fehler geleistet, haben in der Abwehr auf den Halbpositionen so viele Zweikämpfe verloren, wie noch nie. Und fünf gehaltene Bälle entsprechen einer Quote von 13 Prozent – das ist einfach zu wenig", sagt Sigtryggsson.

Da auch die Erlanger recht nervös begannen, hielt sich der Rückstand des HBW zur Pause mit 12:15 auch noch in Grenzen. "Wir wollten von Anfang an ein Zeichen setzen. Das ist uns nicht gelungen. Dennoch hatten wir die Chance, weil Erlangen auch nicht besonders konzentriert gestartet ist. Um so bitterer war es, dass wir nicht auf der Höhe waren", so HBW-Kreisläufer Christoph Foth.

Aufgeben aber gilt beim HBW Balingen-Weilstetten noch nicht. "Es wird hoffentlich noch um die Punkte gespielt. Es gibt noch sechs Punkte. Wir kennen unser Restprogramm, aber die Spiele müssen erst gespielt werden. In denen müssen wir vor allem anders auftreten", sagt Trainer Sigtryggsson.