Ließen sich im Anschluss an den Klassenerhalt feiern und dankten ihren Zuschauern: die Spielerinnen der SG Freudenstadt/Baiersbronn. Foto: Klisch Foto: Schwarzwälder Bote

Handball: Spielgemeinschaft aus Freudenstadt und Baiersbronn blickt auf die Runde zurück –­ und auf die neue Spielzeit voraus

Durch den Klassenerhalt am letzten Spieltag und den zufriedenstellenden sechsten Tabellenrang in der Landesliga fällt das Saisonfazit der Frauen der SG Freudenstadt/Baiersbronn am Ende doch positiv aus. Die große Schwächephase zu Beginn der Rückrunde trübt jedoch das Gesamtbild. Aufgrund einiger schmerzhafter Abgänge blickt die Mannschaft mit gemischten Gefühlen auf die kommende Saison.

Vor Saisonbeginn stand ein großes Fragezeichen. In den vergangenen Jahren wurde die Frauen-Mannschaft der SG Freudenstadt/Baiersbronn umgekrempelt – die meisten Spielerinnen des erfolgreichen Südbadenliga-Teams hatte die Mannschaft verlassen. Diese Entwicklung fand mit dem Rücktritt jahrelanger Führungsspielerinnen ihren Höhepunkt. Allerdings kehrten in der Sommerpause die Eigengewächse Ina Klisch und Marleen Finkbeiner zurück.

Verjüngt und mit vielen neuen Gesichtern sortierte man sich nach den ersten Spieltagen in der Tabellenmitte ein. Allerdings machte sich früh das größte Problem der Weiß-Schwarzen bemerkbar: Es fehlte an erfahrenen Kräften, die in den entscheidenden Situationen das Heft in die Hand nehmen. Zu schnell ließ man sich vor allem auswärts in schwierigen Situationen verunsichern. Trotzdem gelang es den Weiß-Schwarzen in der Hinrunde, die Duelle gegen direkte Konkurrenten für sich zu entscheiden. Zur Winterpause hatte sich das Team mit zehn Punkten einen großen Vorsprung auf die Schlusslichter erarbeitet.

Der Rückrundenstart sollte für die Schwarzwälderinnen jedoch unangenehme Überraschungen bereithalten. Nach der Niederlage im ersten Spiel der Rückrunde gegen die HSG Murg blieben die Schwarzwälderinnen weitere sechs Spiele ohne Punktgewinn. Zudem brach bei Kim Höfler eine alte Verletzung wieder auf, wodurch sie bis Saisonende ausfiel. Auch die schwangere Eva-Maria Raster lief in der Rückrunde nicht mehr für die Weiß-Schwarzen auf. Durch einige krankheitsbedingte Ausfälle musste der ohnehin schmale Kader zu wichtigen Spielen teilweise mit lediglich neun Spielerinnen anreisen.

So schlitterte man immer mehr in den sehr engen Abstiegskampf der Landesliga Nord. Erst durch eine starke Leistung gegen die SG Ohlsbach/Elgersweier meldete sich die Schwarzwald-SG zurück. Durch die Niederlage gegen den punktgleichen Abstiegskonkurrenten TuS Altenheim galten die Weiß-Schwarzen vor dem letzten Spieltag als so gut wie abgestiegen. In einer dramatischen Partie gegen den bis dato ungeschlagenen Tabellenführer TuS Schutterwald bewiesen die Weiß-Schwarzen jedoch viel Herz und Kampfgeist und hielten die Klasse.

Trainer Kevin Baur blickt mit gemischten Gefühlen auf die Saison. "Oft haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht. Einige Spiele hätten wir einfach nicht verlieren dürfen. Trotzdem ist es bemerkenswert, dass wir es mit einer Mannschaft, die zum Großteil aus A-Jugendlichen besteht, auf den siebten Rang geschafft haben", sagt Bauer.

Allerdings haben die SG-Frauen auch in diesem Jahr Abgänge zu verzeichnen. Nachwuchstalent Clara Züfle wird die Mannschaft für ihr Auslandsjahr in Kanada verlassen. Auch Kim Höfler und Jessica Möhrle werden aufhören und hinterlassen große Lücken. Außerdem gab die jahrelange Führungsspielerin Katja Günter nach einjähriger Verletzungspause bekannt, dass sie nicht mehr in die Mannschaft zurückkehren wird. Zudem wird sich Coach Kevin Bauer wieder komplett auf seine Trainertätigkeit bei der SG Kappelwindeck/Steinbach konzentrieren.

Trainer Ludwig Sättler richtet den Blick auf eine herausfordernde Vorbereitung: "Unser Kader war ohnehin schon sehr schmal und da die Studenten unter der Woche nicht hier sind, wird das Training immer schwieriger. Trotzdem sehe ich bei uns viel Entwicklungspotenzial. Durch die schwierige Phase in der Rückrunde ist die Mannschaft weiter zusammengewachsen und die jungen Spielerinnen haben in den entscheidenden Momenten Verantwortung übernommen."