Andreas Hauer (links) und Sebastian Brand, Damentrainer der SG Schenkenzell/Schiltach. Foto: Frei

Handball: Frauenteam der SG Schenkenzell/Schiltach hat Potenzial, um Meisterschaft mitzuspielen. Mit Interview

Die zweite Saison in Folge absolvieren die Frauen der SG Schenkenzell/Schiltach in der Südbadenliga. Nachdem das Team bereits im Aufstiegsjahr eine hervorragende Rolle spielte, mischen die SG-Frauen auch diesmal ganz vorn mit. Im Gespräch mit dem Schwarzwälder Bote ziehen die Trainer Andreas Hauer und Sebastian Brand ein Zwischenfazit.

Das Auffälligste ist, wenn man die Tabelle der Südbadenliga betrachtet, die Frauen der SG Schenkenzell/Schiltach, stehen zur Halbzeit an der Tabellenspitze. War das so geplant oder anders gefragt, ist der Aufstieg in die Oberliga Thema?

Es war nicht abzusehen, dass diese Saison (bis jetzt) noch erfolgreicher wird als die letzte. Aber man muss auch sehen, dass die HSG Dreiland zwei Spiele weniger und noch kein Spiel verloren hat. Auch der TuS Ottenheim hat nur einen Punkt weniger als wir und hatte ebenfalls mit Verletzungen zu kämpfen. Wir treten jedes Spiel an, um es zu gewinnen. Was am Ende der Runde dabei rausspringt, wird man abwarten müssen.

Die SG-Frauen knüpften eigentlich nahtlos an die Vorsaison an. An sich sagt man, das zweite Jahr ist für einen Aufsteiger das schwerer. Dass es doch so gut läuft, ein Indiz, wie gefestigt die Mannschaft ist?

Die Mannschaft hat sich wieder sehr schnell zusammengefunden und auch Ausfälle, seien es Verletzungen oder Studium, sehr gut kompensiert. Deshalb kann man definitiv sagen, dass die Mannschaft sich gefestigt und bewiesen hat, dass sie in die Südbadenliga gehört.

Die HSG Dreiland hat zwei Spiele weniger absolviert, kann also noch deutlich aufholen. Ausgerechnet vor heimischer Kulisse verlor die SG das Spitzenspiel gegen die HSG. Kamen da womöglich Zweifel auf, dass das Leistungslimit erreicht ist?

Nein, da kamen definitiv keine Zweifel auf. In diesem Spiel hat man einfach deutlich gesehen, dass unserer Mannschaft, trotz der sehr guten Leistungen, noch etwas die Erfahrung fehlt. Die ehemaligen Drittligaspielerinnen der HSG Dreiland waren an diesem Tag einfach abgezockter und haben besser gespielt.

In der Heimbilanz gab es zwei Niederlagen. Auswärts stellt die SG Schenkenzell/Schiltach das beste Team. Mit einem Sieg im Rückspiel bei der HSG Dreiland wäre man mit dem Konkurrenten wieder auf Augenhöhe. Dann vielleicht sogar im Vorteil...?

Nur zwei Heimniederlagen in den vergangenen zweieinhalb Jahren sind auf jeden Fall ein überragende Heimbilanz. Diese Saison haben wir uns auch auswärts sehr gut geschlagen, aber in der Rückrunde müssen wir noch in Ottenheim und bei der HSG Dreiland antreten. Das werden sehr schwere Spiele und wir hoffen, dass wir an unsere guten Auswärtsleistungen anknüpfen können.

Die Abwehr, ebenso wie der Angriff, gehören zu den stärksten der Liga. Woran gilt es dennoch zu arbeiten, um sich weiter zu verbessern?

In jedem Spiel fallen uns Dinge auf, die man verbessern kann. Die Mannschaft hat noch viel Potenzial und wir arbeiten jede Woche im Training daran, uns stetig weiterzuentwickeln.

Bei den Siebenmetern steht die Erfolgsquote bei etwa 75 Prozent. Lässt sich da eine noch höhere Effektivität erreichen?

Wenn man die komplette Liga betrachtet, liegt die Trefferquote bei 76 Prozent. Mit der Mannschaft haben wir genau diesen Schnitt. Unsere Hauptschützin Vanessa Haas liegt sogar bei 81 Prozent Trefferquote. Schaut man sich die Top-Siebenmeterschützinnen an, liegen diese alle ca. bei diesem Wert. Bei den guten Torhüterinnen in dieser Liga, kann man mit der Trefferquote zufrieden sein, aber an Wurfvarianten kann man immer feilen.

Nach der Pause geht es am 27. Januar mit der Partie beim Tabellendritten TuS Ottenheim weiter. Gleich eine Standortbestimmung. Da sind sofort 100 Prozent von den SG-Frauen gefordert. Ein „leichterer“ Gegner wäre sicher idealer gewesen, um wieder in den Spielmodus zu kommen?

Über die längere Pause waren wir froh, so konnten sich die angeschlagenen und verletzten Spielerinnen wieder regenerieren. Gegen Ottenheim können wir hoffentlich wieder aus dem Vollen schöpfen und ein gutes Spiel abliefern. Für den TuS Ottenheim ist es auch das erste Spiel der Rückrunde, so haben beide Mannschaften die gleichen Voraussetzungen.

Wie ist die personelle Situation im Kader, sind verletzte Spielerinnen wieder einsetzbar oder gibt es womöglich weiterhin Ausfälle?

Bis auf Denise Hoffmann, die nach einem Kreuzbandriss diese Runde definitiv nicht mehr spielen wird, sind sollten alle Spielerinnen einsatzfähig sein.