Fand einige Dinge weniger prickelnd: HBW-Trainer Rúnar Sigtryggsson. Foto: Eibner

Handball: Sigtryggsson-Team streicht im DHB-Pokal nach 28:41 gegen den Deutschen Meister die Segel.

Für den Handball-Zweitligisten ist der Wettbewerb um den DHB-Pokal bereits nach 60 Minuten beendet gewesen. Mit 28:41 (11:18) unterlag das Team von Trainer Rúnar Sigtryggsson in Darmstadt dem Deutschen Meister Rhein-Neckar Löwen.

Dabei legte der HBW in seinem Halbfinale des Erstrundeturniers in der Sporthalle am Böllenfalltor gegen den Meister munter los. Christoph Foth, Jona Schoch und Gregor Thomann sorgten bis zur vierten Minute für eine 3:0-Führung. Zwar drehten die Löwen die Partie mit vier Treffern in Serie und lagen nach einen Doppelpack von Hendrik Pekeler und Gudjon Valur Sigurdsson nach zwölf Minuten mit 6:4 in Front, aber der HBW, bei dem neben Simen Schønningsen (Meniskus-OP) mit Lars Friedrich der zweite etatmäßige Halbrechte kurzfristig passen musste, bot dem Meister weiter die Stirn. Nach Martin Strobels 6:7 gelang Thomann der Ausgleich, und auch nach einem Treffer von Valentin Spohn stand’s (8:8/18.) remis.

In der Folge aber stabilisierten sich die Rhein-Neckar Löwen in der Abwehr, zwangen den Zweitligisten immer wieder zu Fehlern, und hatten im Mikael Alf Appelgren nun auch einen sicheren Rückhalt im Kasten. "Die Löwen haben uns schneller in der zweiten Welle attackiert. Damit sind wir nicht zurecht gekommen. Unser Spiel war dann zu sehr auf Mitte orientiert – und sie hatten uns dort, wo sie uns haben wollten. Es war uns klar, dass das passieren würde, wir haben es aber nicht geschafft, es in der Praxis umzusetzen. man hat gesehen, dass die Löwen nicht umsonst Deutscher Meister geworden sind", sagte Sigtryggsson.

Mit einem 9:1-Lauf setzte sich der Meister, der im DHB-Pokal zwar schon zehnmal das Final-Four erreichte, den Cup aber noch nie mit nach Mannheim nahm, vorentscheidend auf 17:9 ab (28.). Nach der Pause (18:11) blieben die Löwen torhungrig. Gedeon Guardiola sorgte mit dem 26:16 (41.) für eine Zehn-Tore-Differenz, der starke Mads Mensah Larsen legte mit dem 33:18 (47.) 15 Treffer zwischen beide Teams. Am Ende setzt sich der Favorit klar mit 41:28 durch und zog am Sonntag mit einem 41:30 (21:13)-Erfolg über den Balinger Zweitliga-Konkurrenten ThSV Eisenach ins Pokal-Achtelfinale ein. Die Eisenacher hatten am Samstag den gastgebenden Drittligisten MSG Groß-Bieberau/Modau mit 31:20 (18:11) bezwungen.

"Die Löwen haben unsere Unzulänglichkeiten gnadenlos bestraft, 17 technische Fehler zu 16 Toren genutzt. Vor dem Liga-Auftakt gegen Essen waren das noch einmal wichtige Erkenntnisse", so Sigtryggsson. Als Positiv erachtete der Isländer neben der starken Anfangsphase, "dass Jona Schoch und Jona Spohn aus dem linken Rückraum dauerhaft torgefährlich waren und Druck gemacht haben."

HBW Balingen-Weilstetten: Mrkva, Maggaiz; Foth (2), Wagner (1), Flohr (3), Hausmann (2), Thomann (6/1), Nothdurft (1), Rúnarsson, Grétarsson, Strobel (5), Stegefelt, Schoch (3), Spohn (5), Saueressig. Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka; Schmid (1), Bliznac, Sigurdsson (3), Radivojevic (1), Baena, Tollbring (3/1), Rnic (4), Mensah Larsen (6), Pekeler (7), Groetzki (3), Reinkind (7), Taleski (2), Guardiola (4), Petersson.