Handball: Neuzugang kennt sich in der Balinger Arena bereits bestens aus

Nein, so richtig fremd ist sich Jona Schoch nach seinem Wechsel nach Balingen nicht vorgekommen. Der Neuzugang des HBW Balingen-Weilstetten war in der Vergangenheit schon häufig in der Sparkassen-Arena zu Gast. Was sich für ihn geändert hat, ist die Kabine

"Für mich ist es keine große Umstellung, ich habe immer wieder hier gespielt, kenne Jannik Hausmann aus der gemeinsamen Zeit bei der Junioren-Nationalmannschaft. Und das Schwäbische ist mir auch nicht fremd", sagt Jona Schoch und lacht. Der gebürtiger Kirchheimer stand in der A-Jugend-Bundesliga zunächst im Trikot des TSV Wolfschlugen der JSG Balingen-Weilstetten gegenüber, später dann mit den Youngstern von Frisch Auf Göppingen. Als er beim Altmeister einen Vertrag unterschrieben hatte und mit Zweitspielrecht für die SG H2Ku Herrenberg auflief, bekam er es in der 3. Liga immer wieder mit dem HBW Balingen-Weilstetten II zu tun.

Doch auch für Frisch Auf stand er in einem Bundesliga-Derby auf der Platte der Balinger Arena. "Es war beeindruckend, vor so frenetischen Zuschauern zu spielen", sagt Schoch. 21 Spiele in der "stärksten Liga der Welt" hat er für die Stauferstädter bestritten. "Wenn man das erlebt hat, weiß man genau wohin man will. Jeder Handballer träumt doch davon, in der 1. Liga zu spielen", sagt der 23-jährige Rückraumspieler, der in den beiden vergangenen Jahren vorrangig in der 2. Liga für den TV Neuhausen/Erms aufgelaufen ist, dort eine Führungsrolle inne hatte und sowohl im linken Rückrum als auch auf der Spielmacherposition auflief.

Bereits im Dezember hatte er sich mit dem HBW auf einen Wechsel geeinigt. "Ich habe immer mitgefiebert und gehofft, dass es mit dem Klassenerhalt klappt. Ich habe den Heimsieg gegen Leipzig gesehen und dachte danach, dass ich mit dem HBW in der 1. Liga spiele. Allerdings ist es anders gelaufen. Aber ich sehe ein weiteres Jahr in der 2. Liga nicht als Rückschritt.Ich bin mir sicher, dass ich hier den nächsten Schritt machen werde und hoffe natürlich, dass ich möglichst viele Spielanteile bekomme."

Beim HBW fühlt sich der zum "Getränkewart für Auswärtsspiele" bestimmte Schoch bestens aufgehoben. "Es macht viel Spaß, ich habe mich schon gut reingelebt. Die Mannschaft hat mich sehr gut aufgenommen, das Umfeld stimmt, und auch die Trainingsintensität gefällt mir. Man merkt, dass alle an einem Strang ziehen, um das große Ziel Wiederaufstieg gemeinsam zu erreichen."

Im Alter von fünf Jahren kam Schoch zum ersten Mal beim VfL Kirchheim mit den Handball in Kontakt. "Ich wollte Sport machen und bin einem Freund mal zum Handball gegangen. Er hat gleich wieder aufgehört. Aber mir hat es so gut gefallen, dass ich dabei geblieben bin und es irgendwann leistungsorientiert machen wollte." So führte ihn sein Weg bis in die Junioren-Nationalmannschaft, mit der er 2015 bei der Weltmeisterschaft in Brasilien die Bronzemedaille gewann. Mit dabei waren außer seinem jetzigen Teamkollegen Jannik Hausmann auch Yves Kunkel und Jan Remmlinger, die den HBW inzwischen verlassen haben.

Mit dem HBW will Schoch in der kommenden Saison hoch hinaus: "Mit Herrenberg und Neuhausen habe ich immer um den Klassenerhalt gespielt. Jetzt geht es um den Aufstieg", sagt Schoch.

Handball allein aber ist dem Rückraumspieler nicht genug. Parallel studiert er an der Uni in Stuttgart-Vaihingen Luft- und Raumfahrttechnik. "Ich muss nur noch eine Prüfung ablegen, und meine Bachelor-Arbeit schreiben. Aktuell aber ist das zweitrangig, am Anfang habe ich sehr viel gemacht, jetzt kann ich mir alles sehr gut einteilen." Mit Handball und Studium fühlt sich Schoch gut ausgelastet. "Ich brauche das auch. Ich kann nicht nur Handball spielen, sondern muss auch meinen Kopf beanspruchen – außerdem finde ich es einfach wichtig, auch ein zweites Standbein zu haben."