Yves Kunkel spielte mit der BHC-Defensive Katz und Maus. Foto: Single

Bundesliga: "Gallier von der Alb" schlagen BHC mit 27:23. Yves Kunkel und Tomas Mrkva Helden des Abends. Mit Video

Mit satten zwölf Treffern war Yves Kunkel neben Torhüter Tomas Mrkva der Mann des Abends beim 27:23 (12:9)-Heimsieg über den Bergischen HC. Dabei trat er über weite Strecken der Partie in einer für ihn inzwischen ungewohnten Rolle auf. Als Spielmacher.

Völlig überraschend stand Kunkel als Spielmacher in der Startaufstellung. Der Grund: Martin Strobel hatte sich einen Infekt eingefangen, war geschwächt und allenfalls in der Lage, seine Teamkollegen zu entlasten. "Bei der Mannschaftsbesprechung 45 Minuten vor dem Spiel habe ich Yves gesagt, dass er in der Mitte spielt", sagte HBW-Trainer Rúnar Sigtryggsson. "Wenn es nicht funktioniert hätte, wäre noch genug Zeit gewesen, zu reagieren", so der Isländer weiter. Doch es funktionierte.

Und Neuland betrat Kunkel als Spielmacher schließlich auch nicht. In der Jugend zog er als Aufbauspieler die Fäden, ehe er auf Linksaußen umschulte. "Es war nicht ganz ungewohnt, aber in letzter Zeit habe ich eher selten auf Rückraummitte trainiert. Dass es so gut läuft, hätte ich nicht gedacht. Für uns war es zunächst überraschend und natürlich auch ein kleiner Schock, dass Martin nicht voll einsatzfähig war. Aber wir haben die richtige Reaktion gezeigt", so Kunkel. So nebenbei gelang ihm ein persönlicher Rekord – "Zwölf Tore habe ich in der Bundesliga noch nie geschossen." Bei 14 Versuchen war auch die Quote des 22-Jährigen Saarländers überzeugend. Nur einer seiner Würfe aus dem Feld und ein Siebenmeter landeten jeweils am Pfosten des BHC-Gehäuses. Klar, dass Kunkel mit den 60 Minuten zufrieden war: "Wenn wir so in die nächsten Spiele gehen, kann es positiv weiterlaufen."

Nach der Ehrenrunder in der Arena ging die Begegnung für den Aushilfs-Spielmacher aber noch in die Verlängerung – er und Abwehrchef Davor Dominikovic mussten noch zur Doping-Probe.

Die blieb Keeper Tomáš Mrkva erspart. Mit 16 Paraden war auch er einer der Garanten für den zweiten Saisonsieg des HBW. "Dass es heute so gut bei mir geklappt hat, liegt an der Leistung, die die gesamte Mannschaft in der Abwehr gezeigt hat. Wenn die nicht passt, wird es auch für einen Torhüter schwer. Wir haben uns einfach sehr gut präsentiert und haben alles gegeben. Dafür wurden wir belohnt", sagte Mrkva. Begeistert zeigte er sich von der Stimmung in der zum ersten Mal in dieser Saison ausverkauften Balinger Arena. "Vor diesem fantastischen Publikum ist es einfach super zu spielen."