Die Wade bereitet Martin Strobel Probleme. Foto: Eibner

Handball: Bundesligist muss am Mittwoch beim HC Erlangen ran. Geschäftsführer fordert volle Konzentration.

Viel Zeit, die 23:33-Auswärtsniederlage beim Titelaspiranten Rhein-Neckar Löwen aufzuarbeiten, bleibt dem Handball-Bundesligisten HBW Balingen-Weilstettren nicht. Schon am Mittwoch geht’s zum HC Erlangen (Anpfiff: 19 Uhr, Arena Nürnberg).

Vieles, was der HBW am Samstag in der Mannheimer SAP-Arena anbot, war aus der Personalnot heraus geboren. Schließlich fehlte Trainer Rúnar Sigtryggsson mit Martin Strobel, Lars Friedrich und Markus Stegefelt eine komplette Rückraumreihe. So begann Matthias Flohr auf Rückraummitte, an seinen Seiten Julian Krieg und Pascal Hens. Und das Trio bereitete den Mannheimern zunächst Probleme, weil Flohr immer wieder einlief und Lücken schaffte, Krieg aus dem Rückraum traf. "Das hatte Rúnar in der Kürze der Zeit gut ausgetüftelt. Aber die Löwen sind erfahren genug, um sich darauf einzustellen, außerdem hat Mikael Appelgren dann ein paar Bälle gehalten" sagt HBW-Geschäftsführer Wolfgang Strobel. Bei der anderen Rückraumbesetzung, die Trainer Sigtryggsson ins Feld führte, verteilte Felix König die Bälle. Yves Kunkel lief im linken, Jannik Hausmann im rechten Rückraum auf – "auch das hat gut funktioniert", so der HBW-Geschäftsführer.

Ob Martin Strobel gegen Erlangen auflaufen kann, ist ungewiss. Er hatte sich beim 28:23-Heimsieg über den SC DHfK Leipzig einen Pferdekuss am Oberschenkel zugezogen, der inzwischen in die Wade "gewandert" ist. Trainingsversuche am Donnerstag und Freitag musste der Kapitän abbrechen. "Er ist jetzt natürlich ständig vom Physiotherapeuten behandelt. Wir müssen von Tag zu Tag schauen, ob es klappt", sagt Wolfgang Strobel.

Lediglich zwei Einheiten bleiben dem HBW, sich auf das Spiel beim starken Aufsteiger, der mit 26:34 Punkten auf jeden Fall für eine weitere Saison im Oberhaus planen kann, vorzubereiten. Da interessiert Geschäftsführer Strobel der danach anstehende Heimspiel-Dreierpack mit den Partien gegen Frisch Auf Göppingen, die SG Flensburg-Handewitt und den THW Kiel wenig. "Die volle Konzentration liegt auf dem Erlangen-Spiel. Der HC ist von der Ausgeglichenheit her eine Top-Mannschaft, aber es gibt Punkte, die wir angreifen können. Wir haben zuletzt gesehen, wie sich unsere Mannschaft weiterentwickelt hat und funktioniert."

Für den HBW hat sich nach der Niederlage in Mannheim aufgrund der anderen Resultate des Spieltags nicht dramatisch viel verändert "Es geht noch für sechs Teams um den Klassenerhalt, das macht die Sache noch spannender. Als 17. , dem schwächsten Torverhältnis und dem schweren Restprogramm sind wir sicher in der schlechtesten Ausgangsposition. Aber wir haben mit der Mannschaft und den vielen jungen Leuten eine Vision. Wir hoffen natürlich auf die 1. Liga", so Strobel. Übrigens: Derzeit deutet vieles darauf hin, dass Valentin Spohn – der 19-jährige Rückraumshooter hat beim HBW einen Vertrag, der nur für die 1. Liga gilt – auch im Falle eines Abstiegs in der kommenden Saison ins HBW-Trikot schlüpft.