Juan de la Peña Morales wird von den Mageburgern Erik Schmidt und Christian O’Sullivan in die Zange genommen. Foto: Eibner

Handball: Nach gut 20 Minuten reißt Faden. Empfindliche Niederlage mit 26:38.

Am Ende ist es doch noch deftig geworden. Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten hat am Donnerstag bei seiner Rückkehr ins Oberhaus gleich eine empfindliche Niederlage kassiert. Das Bürkle-Team unterlag beim SC Magdeburg mit 26:38 (12:17).

Dabei bot der Aufsteiger dem Dritten der vergangenen Saison in der Anfangsphase ordentlich die Stirn und blieb etwas mehr als 20 Minuten in Schlagdistanz, doch dann spielte der SC Magdeburg seine Trümpfe aus – sein dickster war Keeper Jannick Green, der mit seinen Paraden das Tempospiel der Gastgeber befeuerte. Die netzten 13 mal über den Gegenstoß ein.

"Wir haben lange ein vernünftiges Spiel gemacht, aber dann haben sich ein paar Dinge summiert. Wir haben ein paar Gegentore zu schnell kassiert und es in der Abwehr eigentlich nie geschafft den Gegner aus der Nahdistanz zu halten", sagte HBW-Trainer Jens Bürkle nach der Partie.

Der Aufsteiger legte vor knapp 6000 Zuschauern in der Getec-Arena los wie die Feuerwehr, nahm dem Favoriten bei dessen beiden ersten Angriffen den Ball ab, und Gregor Thomann setzte zwei Konter zur 2:0-Führung. Nachdem Keeper Vladimir Bozic dem HBL-Toptorschützen Matthias Musche danach auch noch einen Siebenmeter abkaufte und Lukas Saueressig zum 3:0 traf, hatten die SCM-Fans das gesehen, was sie sich eigentlich von ihrem Team versprochen hatten.

Der HBW bot den Magdeburgern weiterhin gut Paroli, allerdings war ihre Wurfauswahl nicht immer die beste, und so wurde der dänische Weltmeister Jannick Green im Tor der Gastgeber immer mehr zu einem Faktor. Marko Bezjak glich per Gegenstoß zum 3:3 aus (7.), Daniel Pettersson sorgte mit einem verwandelten Siebenmeter für die erste Führung des SCM (6:5/12.). Der HBW antwortete mit einem sehenswerten Kempa-Treffer von Oddur Grétarsson und hielt weiter Schritt. Nachdem René Zobel die Magdeburger 11:9-Führung verkürzt hatte (23.) musste der Underdog jedoch abreißen lassen.

Immer wieder scheiterten die Schwaben nun an Green – er parierte im ersten Abschnitt elf Bälle – und offenbarten in der Deckung Lücken, die besonders der flinke Bezjak zu nutzen vermochte. Als der Spielmacher zum 15:10 getroffen hatte, waren die erwarteten Kräfteverhältnisse in der 27. Minute hergestellt. Diesen Fünf-Tore-Rückstand nahm der HBW auch mit in die Halbzeitpause (17:12). Nach dem Seitenwechsel fand der HBW zunächst so gut wie gar nicht statt. Innerhalb von acht Minuten setzte sich Magdeburg auf 22:14 ab. Trainer Bürkle zog die Reißleine, zog ein Timeout und forderte mehr Konsequenz in der Deckung und mehr Tempo im Angriff ein. Tatsächlich nahm seine Mannschaft nun wieder den Takt auf, ließ den Rückstand nicht weiter anwachsen. Thomann traf per Konter zum 22:30 (50.). Der HBW, bei dem Diogo Oliveira im Aufgebot fehlte und Blitzneuzugang Filip Taleski ein unglückliches Debüt hinlegte, war auf dem Weg, die Niederlage zumindest in erträglichem Rahmen zu halten. Allerdings stieg die Fehlerquote danach wieder an und Magdeburg konterte sich noch einen satten 38:26-Erfolg heraus.

"Man hat gemerkt, dass wir noch ein bisschen grün hinter den Ohren sind. Das müssen wir schleunigst abstellen", so HBW-Coach Bürkle. Nun hat er zehn Tage zeit um sein Team aufs Aufsteiger-Duell mit der HSG Nordhorn-Lingen vorzubereiten. SC Magdeburg: Green, Thulin; Musa (4), Chrapkowski (1), Brandsche, Musche (4), Steinert (3), Pettersson (4/1), Hornke (7/5), Kuzmanovski, Schmidt (1), Mertens (2), Lagergren, O’Sullivan, Bezjak (6), Damgaard (6). HBW Balingen-Weilstetten: Jensen, Bozic; Zobel (3), Niemeyer (3), Lipovina (3), Kirveliavicius, Taleski, Hausmann, Thomann (4), Nothdurft (2), Meschke (1), Grétarsson (4/3), de la Peña Morales (3), Schoch (1), Saueressig (2), Röller.