Ob Adam Soos mit dem HBW II gegen Pfullingen den nächsten Heimsieg einfährt? Foto: Kara Foto: Schwarzwälder Bote

Handball: Personell gehandicapter HBW II empfängt am Sonntag den VfL Pfullingen

Es ist das Derby schlechthin für den Handball-Drittligisten HBW Balingen-Weilstetten II, wenn es gegen den VfL Pfullingen um Punkte geht. Am Sonntag treffen die beiden Teams in der Balinger Sparkassen-Arena (Anpfiff: 17 Uhr) aufeinander.

Etwas mehr Zeit, sich auf das Duell vorzubereiten, hatte der HBW Balingen-Weilstetten, denn am vergangenen Wochenende war der Tabellenzweite nicht im Einsatz. Die Pfullinger schon. Sie zogen bei der TSG Haßloch überraschend deutlich mit 26:37 den Kürzeren. Doch die Echaztäler sind unberechenbar, gerade einmal eine Woche davor bezwang das Team von Trainer Frederick Griesbach den TSB Heilbronn-Horkheim – und der führte damals noch das Drittliga-Tableau an. Spitzenteams scheinen dem VfL zu liegen, am vierten Spieltag gewannen sie beim aktuellen Primus HSG Konstanz, mit der HG Saarlouis fertigten sie den zweiten Zweitliga-Absteiger in der Kurt-App-Halle mit 26:15 ab. Und dennoch belegt der VfL derzeit mit 10:12 Punkten lediglich den zehnten Tabellenplatz. Die besten Schützen bei den Pfullingern sind Marc Breckel (61), Niklas Roth (48), Schlüsselspieler Micha Thiemann (47) – er trug viele Jahre das Trikots des HBW II – und Florian Möck (35). Mit Magnus Becker und Daniel Schlipphak hat der VfL zudem ein starkes Torhüter-Gespann.

Die Tabelle weist den Gastgebern die Favoritenrolle zu. Der HBW II hat in dieser Saison in der Balinger Sparkassen-Arena lediglich beim 32:32 gegen die Rhein-Neckar Löwen II einen Punkt abgegeben und zuletzt viermal in Serie gewonnen, und das obwohl mit den beiden Rückraumspielerin Tim Rozmann und Niklas Diebel – er trainiert zwar wieder, ein Einsatz am Sonntag würde aber noch zu früh kommen – zwei wichtige Rückraumspieler aufgrund von Schulterverletzungen seit längerer Zeit fehlen.

Einen weiteren personellen Nackenschlag musste HBW-Coach Doster dann in der vergangenen Woche verdauen. Hatte sich Kapitän und Spielmacher Julian Thomann schon seit geraumer Zeit mit Problemen am Handgelenk herumgeschlagen, ist inzwischen die Diagnose da. Ein Riss in der Speiche und eine Verletzung des Diskus der linken Hand setzt ihn bis zum Jahresende matt. "Mit ihm fehlt ein Spieler, der nicht nur im Angriff sondern auch in der Abwehr ganz wichtige Rollen übernehmen kann. Wir müssen das gegen Pfullingen irgendwie hinbekommen, das ist uns in der Vergangenheit aber schon häufig gelungen, wenn wir in Sachen Kader am Limit waren. Aber natürlich ist der VfL ein ganz anderes Kaliber als die Gegner, die wir in den vergangenen Wochen hatten", sagt HBW-Coach Doster.

Die paar freien Tage über das vergangene Wochenende hätten seiner Mannschaft gut getan, "wir haben danach gut trainiert. Jetzt muss jeder bereit sein, ein bisschen mehr zu leisten und die entsprechenden Emotionen für so ein Derby zu entwickeln. Ich bin eigentlich ganz guter Dinge, dass das klappt", so Doster.