Iva Buric erzielte in der abgelaufenen Saison 80 Treffer und war damit Top-Torjägerin der Nagolder Bezirksligamannschaft. Foto: Schwarzwälder Bote

Handball: Frauen-Team des VfL Nagold scheitert knapp an Bezirksliga-Meisterschaft und am Pokalsieg beim Final-Four-Turnier

Elf Siege, drei Unentschieden, vier Niederlagen, die Handball-Frauen des VfL Nagold haben die Spielrunde 2018/19 in der Bezirksliga auf dem zweiten Tabellenplatz abgeschlossen. Abgerundet hat das Team von Coach Markus Renz die Saison mit Platz zwei beim Final-Four-Pokalturnier in Mössingen.

Der Erfolg kommt nicht von ungefähr. In seiner ersten Saison als Trainer einer Aktiven-Mannschaft setzte Markus Renz in der Vorbereitung zunächst auf die individuelle Weiterentwicklung der Spielerinnen, wohlwissend, dass das zunächst auf die Kosten des mannschaftlichen Zusammenspiels gehen kann. "Da haben die Spielerinnen auch selbst gemerkt, dass sie einen Schritt nach vorne machen", ist der 24-Jährige überzeugt. So startete der VfL Nagold mit einer gesunden Portion Selbstvertrauen in die Saison.

Die Hinrunde verlief nahezu perfekt. Acht Siege fuhr der VfL in Folge ein. Die Mannschaft hatte sich zu einem Titelkandidaten gemausert, stand auf Platz eins, gefolgt von der bärenstarken Konkurrenz aus Rottenburg. Der TV Rottenburg fügte im Dezember dem VfL Nagold dann die erste Niederlage zu.

Hätte der VfL Nagold auch im Jahr 2019 ähnlich souverän wie in der Hinrunde agiert, es hätte vielleicht geklappt mit dem Aufstieg. Doch in den kurzen aber trainingsfreien Winterferien kam das Team aus dem Tritt. "Da war es schwer, das Level aus der Hinrunde wieder zu erreichen", sagt Markus Renz.

Der VfL war beim Start in das Jahr 2019 irgendwie noch nicht auf Betriebstemperatur. "So haben wir Spiele gegen eigentlich schwächere Mannschaften verloren oder unentschieden gespielt."

Womöglich spielte bei der plötzlichen Launenhaftigkeit seines Teams auch eine Rolle, dass der Druck, die Klasse zu halten, bereits weg war. Markus Renz: "Ich glaube schon, dass da bei einigen auch etwas der Fokus verloren ging."

Insgesamt kann Renz mit seiner ersten Trainersaison eines Aktiven-Teams sehr zufrieden sein. Denn dank der fulminanten Hinrunde reichte es dem VfL letztlich trotzdem noch zu Platz zwei. Und stark war auch wieder der Abschluss mit dem Unentschieden am letzten Spieltag gegen das verdiente Meisterteam aus Rottenburg.

Womöglich war für das Frauenteam des VfL aber auch einfach die Zeit noch nicht reif für den Aufstieg in die Landesliga? Schließlich ist nicht nur Nagolds Coach ausgesprochen jung, auch das Team selbst dürfte zu den jüngsten der Liga gehören. "Auf jeden Fall haben wir gezeigt, welches Potenzial in der noch recht jungen Mannschaft steckt", analysiert Renz nicht ohne Stolz. Potenzial, das es in den nächsten Wochen und Monaten weiter zu fördern gilt.

Die Nagolderinnen sind in diesen Tagen bereits in die Vorbereitung eingestiegen. Ein Glücksfall, nicht nur für den Trainer: Der große Kader bleibt im Kern zusammen. "Ich freue mich, dass es wohl keine gravierenden Änderungen gibt", sagt Renz. Das Frauenteam scheint zudem motiviert zu sein. Statt den bisherigen zwei gibt es ab sofort drei Trainingsabende in der Woche. Renz ist überzeugt, das macht einen großen Unterschied, zum Beispiel beim Ballgefühl. Der dritte Trainingsabend gibt den Frauen aber auch die Möglichkeit verstärkt an der Athletik zu arbeiten. "Das war bisher nur ein Randgebiet. Da hatten wir schon Defizite", befindet der Coach.

In der neuen Saison will der VfL Nagold dann wieder ganz oben in der Tabelle mitmischen. Für Markus Renz ist klar: "Ich traue der Mannschaft zu, wieder um die Meisterschaft mitzuspielen."