Wurfsicher: Sophie Reime erzielte ihrem ersten Pflichtspiel für den VfL Nagold gleich vier Treffer. Foto: VfL Foto: Schwarzwälder Bote

Handball: Frauenteam des VfL Nagold gewinnt 29:22 / Auftaktsieg in Rutesheim nie ernsthaft in Gefahr

TSV Aixheim – TSV Altensteig 36:21 (20:10). Böse unter die Räder kamen die Handballer des TSV Altensteig beim Gastspiel beim TV Aixheim. Bereits beim Pausengang sah sich das Team aus dem Oberen Nagoldtal mit zehn Toren im Hintertreffen.

SKV Rutesheim – VfL Nagold 22:29 (8:15). Mit einem Auftakt nach Maß starteten die Handballerinnen des VfL Nagold in die neue Saison der Bezirksliga. In Rutesheim fuhren sie einen ungefährdeten Sieg mit sieben Toren Vorsprung ein.

Die volle Aufmerksamkeit galt der Nagolder Torhüterin. Alisa Kübler stand in Rutesheim zwischen den Pfosten – eigentlich eine gelernte Feldspielerin, die aber kurzerhand dazu auserkoren wurde, die recht kurzfristig vakant gewordene Torhüterposition zu übernehmen.

Dass diese Auswahl nicht zufällig getroffen wurde, stellte Alisa Kübler eindrucksvoll unter Beweis. 15 Paraden wies die VfL-interne Statistik aus – ein durchaus beeindruckender Wert.

Coach Markus Renz war nach der Partie dennoch darum bemüht, den Ball flach zu halten. "Ali hat gehalten, was zu halten war", freute er sich. Auch den Sieg wollte er nicht zu hoch hängen. So stark wie erwartet sei die SKV Rutesheim an diesem Tag nicht gewesen.

Wie dem auch sei, der VfL Nagold jedenfalls präsentierte sich beim Drittplatzierten der vergangenen Saison selbstbewusst und war eigentlich von Beginn an überlegen. Etwa fünf Minuten dauerte es, bis sich die Abwehr des VfL auf die Rutesheimerinnen eingestellt hatte. Da stand es 3:3. In der Folge setzte sich der VfL Nagold Zug um Zug ab.

Als Iva Buric nach 15 Minuten zum 10:5 traf, war es höchste Zeit für die erste Auszeit der Gastgeberinnen. Doch auch danach blieb der VfL am Drücker. Mit sieben Toren Vorsprung ging es schließlich beim Spielstand von 15:8 in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel erwischten die Nagolderinnen der VfL einen nicht ganz so guten Start. In der zuvor noch so gut funktionierenden Abwehr klafften plötzlich Lücken, welche die SKV Rutesheim auch dank der Umstellung auf ein Spiel mit zwei Kreisläuferinnen zu nutzen wusste. Tor um Tor kamen die Rutesheimerinnen heran.

Letztlich jedoch waren die Aktionen nicht gefährlich genug. Stets hatte der VfL mindestens drei Tore Vorsprung. Und nachdem sich das Team von Markus Renz auf die neuen Angriffsbemühungen eingestellt hatte, baute die Mannschaft des VfL Nagold ihren Vorsprung aus, zwischenzeitlich gar auf bis zu neun Tore, und siegte letztlich hochverdient mit 29:22 Toren.

"Der Sieg hätte noch etwas höher ausfallen können", analysierte Markus Renz nach dem Spiel. Die eine oder andere Chance wurde leichtfertig vergeben.

Zudem hatte die Konzentration in den letzten Minuten deutlich nachgelassen, so dass die SKV Rutesheim noch etwas Ergebniskosmetik betreiben konnte.

Insgesamt war Markus Renz aber mit der Leistung seines Teams zufrieden, wenngleich man deutlich gemerkt habe, dass eben noch nicht alles funktioniere.

Vor allem vermisste er die erste Welle, das eigentlich anvisierte schnelle Angriffsspiel. "Da können wir uns noch deutlich verbessern." VfL Nagold: Alisa Kübler (Tor), Annette Maser (5), Sophie Reime (4), Alena Wolf (3), Nikolina Skvorc (2), Madeleine Majer, Luisa Harr (2), Iva Buric (6/4), Marlen Dengler (1 ), Mira Hofmann, Aline Rau (4), Aileen Hofmann (2), Lisa Weiß.

"Die waren uns von der Mentalität her haushoch überlegen", zeigte sich der Altensteiger Trainer Uwe Reime bitter enttäuscht nach diesem Rückfall in alte Muster.

So hatte er in der Offensive jegliche Durchschlagskraft auf Altensteiger Seite vermisst. "Der Gegner hat uns mit einer gesunden Härte schnell den Schneid abgekauft", machte er in seiner Rückschau deutlich.

Auch in der Abwehr hatten die Altensteiger zu pomadig agiert, und für Uwe Reime war klar, dass man mit 20 Gegentoren allein in den ersten 30 Minuten in der Landesliga kein Spiel gewinnen kann.

Nur in der ersten Viertelstunde und bis zum 6:8 konnten die Altensteiger in der Aldinger Sporthalle dagegenhalten. Danach setzten sich die Hausherren konsequent über 12:6 (18.) und 17:9 (26.) auf 20:10 zur Pause ab.

Nach dem Seitenwechsel versuchten es die Gäste mit dem siebten Feldspieler, um in Überzahl zum Erfolg zu kommen. "Da war auch viel Gewürge", meinte Uwe Reime. So bauten die Einheimischen ihren Vorsprung kontinuierlich weiter aus. Nach 49 Zeigerumdrehungen stand es 30:18, und am Ende mussten sich die Altensteiger beim 21:36 mit 15 Toren Rückstand geschlagen geben.

Für Uwe Reime war dieser Auftritt ein Beweis dafür, dass die Landesliga alles andere ein Selbstläufer ist, dass man nicht mit halber Kraft agieren kann. "Das war schon niederschmetternd", sagte der Altensteiger Trainer, und er hofft natürlich, dass jetzt ein Ruck durch die Mannschaft geht.

Denn als Absteiger aus der Württemberg-Liga klebe man jetzt gleich wieder hinten drin – und bei der TSG Reutlingen wartet am kommenden Wochenende gleich die nächste schwere Aufgabe. "Da wird es genauso, wenn wir den Kampf nicht annehmen", macht Uwe Reime deutlich, dass es in dieser Woche noch einigen Gesprächsbedarf gibt, um die Niederlage aufzuarbeiten. TSV Altensteig: Felix Bormann, André Dannenberg (Tor), Alexander Kugele (3), Alexander Hils (4), Alexander Albrecht (2/2), Jannik Holzäpfel, Lukas Scheu (5), Christian Langenstein (2), Philipp Großmann, Julian Kühnle, Constantin Kost (3), Gabor Karap (1), Mario Kaleica-Mandic (1). Schiedsrichter: Sadettin Akgün (HSG Strohgau), Ivor Hrstic (SG BBM Bietigheim).