Der Wochenmarkt gibt donnerstags nun ein eher trauriges Bild ab. Foto: Fritsch

Auch Gemüsehändler wirft Handtuch hin. Viele Kunden weichen offenbar nach Altheim aus.

Haiterbach - Der Haiterbacher Wochenmarkt ist in Nöten. Von einem donnerstags recht gut gefüllten Marktplatz ist nur noch ein Stand übrig geblieben. Doch Stadtverwaltung und Initiatorin Heide Gänßle-Ulrich haben noch Hoffnung.

Das verflixte siebte Jahr, könnte einem in den Sinn kommen, wenn man auf das Startdatum des in der Marktlandschaft noch recht jungen Haiterbacher Wochenmarktes schaut: Am 12. Januar 2012 – natürlich auch ein Donnerstag – feierte der Wochenmarkt Premiere. Und er wurde zu Beginn auch recht gut angenommen. Auch kam er gut über den auf sechs Monate angesetzten Testzeitraum, um ihn zur festen Einrichtung werde zu lassen.

Zu seinen besten Zeiten hatte der Markt ein reiches Angebot: Obst und Gemüse, Wurstwaren, Käse, Backwaren, Fisch und auch Liköre. Allerdings gab es bei der Bilanz nach einem Jahr auch schon verhaltene Reaktionen. Gemüsehändler Irfan Cengiz hatte schon damals von einem gefühlten Rückgang bei der Nachfrage gesprochen.

Und dieser Rückgang war letztlich nicht nur gefühlt, sondern ganz real, so dass sich immer mehr Händler zurückzogen. Zum Jahresende hatte schließlich auch der Gemüsehändler einen Schlussstrich gezogen. Aktuell ist es nur noch ein Stand, der von Heide Gänßle-Ulrich, die Fleisch- und Wurstwaren anbietet. Sie möchte den Termin donnerstags von 14 bis 18 Uhr auch weiterhin nutzen, weil sie durchaus viele Stammkunden habe.

Viele Marktbeschicker würden aber einen frühen Wochenmarkt bevorzugen, weiß Gänßle-Ulrich. Also einen am Vormittag. Für sie selbst passt der Termin am Donnerstagmittag aber, weil sie vormittags in Stuttgart ist. Mit ihrem Verkaufswagen sei sie da flexibel. Ein Gemüsehändler habe natürlich einen viel höheren Aufwand mit dem Aufbau seines Standes.

Heide Gänßle-Ulrich, die den Anstoß für den Haiterbacher Wochenmarkt gegeben hatte, hat durchaus Hoffnung, das dieser wieder belebt werden könnte. Voraussetzung dafür sei allerdings ein Obst- und Gemüsehändler als Basis.

Das ein solcher Stand unabdingbar ist, weiß auch Bürgermeister Andreas Hölzlberger. Für den bisherigen Anbieter habe sich der Donnerstag nicht wirklich gelohnt, weiß Hölzlberger. Freitags seien zu diesem in Altheim mehr Haiterbacher gekommen als in Haiterbach selbst.

Andreas Hölzlberger bedauert die missliche Lage des Haiterbacher Wochenmarkts, hat allerdings die Hoffnung nicht aufgegeben, dass man doch noch einen Gemüsehändler finden könnte. "Das ist allerdings schwierig."