Die Naturpark-Märkte sind eins von zahlreichen Angeboten des Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord. Foto: Naturpark

Kuckucksstadt erwägt Eintritt in Verein mit gesamter Gemarkung. Beschluss wird in Juli verschoben.

Haiterbach - Die Stadt Haiterbach wird höchstwahrscheinlich mit ihrer gesamten Gemarkung Mitglied im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord. So scheint zumindest die mehrheitliche Stimmung. Einen Beschluss darüber hat der Gemeinderat am Mittwochabend aber verschoben.

Zum Auftakt der Präsentation im Gemeinderat stand ein Geständnis von Karl-Heinz Dunker. Dem Geschäftsführer des Naturparks Schwarzwald war bis vor kurzem nicht bewusst, dass Haiterbach schon Mitglied des Naturparks ist. Wenngleich nur mit dem Teilort Oberschwandorf.

Das soll sich nun alsbald ändern. Zumindest wenn es nach dem von der Stadtverwaltung ausgearbeiteten Beschlussvorschlag geht. Dieser sieht die Aufnahme in die Naturparkkulisse vor. Auf Vorschlag von Johann Pagitz (FWH/CDU) wird diese Entscheidung aber wohl erst in der Juli-Sitzung fallen. Man wolle erst die Verträge sehen, um zu wissen, worüber man hier abstimme. Die entsprechenden Unterlagen bestehen aus einer Vereinssatzung und einer Rechtsverordnung.

Dunker hatte dem Gremium davor ausführlich den Naturpark, seine Zielsetzung und Vorhaben vorgestellt. Seit 2001 habe der Verein 7,5 Millionen Euro an Fördermitteln erhalten und damit 1000 Projekte umgesetzt. Die Mittel kommen vom Land, von der EU sowie aus Lotteriegeldern. Eine Ziel sei es, Natur und Tourismus zu verbinden und die Kulturlandschaft zu erhalten (im Gegensatz zum Nationalpark, der die Wildnis erhalte). Die Angebotspalette reiche von Naturpädagogik, Rad- und Wanderangeboten sowie Vermarktung regionaler Produkte, Naturpark-Märkte oder Naturpark-Wirte.

Bei einer Mitgliedschaft habe Haiterbach die Chance auf Projektförderung, so Dunker.

Bedenken über Nachteile hegten Gerhard Gutekunst (UBL) und Johann Pagitz (FWH/CDU), dass man bei künftigen Baumaßnahmen beschränkt sein könnte. Diese entkräftete Dunker. Bei Baumaßnahmen verschiebe sich nur die Naturparkgrenze. Für Pagitz passt der Naturpark nicht in den Gewerbe- und Industriestandort. Andere Räte sahen da kein Hindernis, weil auch Nagold und Altensteig Gewerbestandorte seien.

Otto Roller sah einen "sensiblen Bereich" bei einem möglichen Autobahnzubringer. Bürgermeister Andreas Hölzlberger meinte darauf, dass dieser Bereich dann hauptsächlich auf Horber Germarkung liege. Und Horb gehöre zum Naturparkgebiet.