Im Trauzimmer wurde ein Bezirk ausgezählt. Foto: Katzmaier Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderatswahl: Elf von 18 Sitzen / Viele neue Gesichter

Die Unabhängige Bürgerliste (UBL) bleibt nach der Gemeinderatswahl in Haiterbach stärkste Kraft und kann diese Position – wie schon bei der vorausgegangenen Wahl im Jahr 2014 – weiter ausbauen. Die Freien Wähler gewinnen einen Sitz hinzu.

Haiterbach. Die Gemeinderatswahl in Haiterbach hatte neben dem Hauptzweck, das neue Gremium zu formen, im Grunde zwei Fragen zu beantworten: Wem gelingt es, die drei Sitze, welche die Demokratische Bürgerliste (DBH) inne hatte, für sich zu gewinnen? Und: Wird das Thema Absetzgelände/Militärflugplatz einen deutlichen Ausschlag bei der Stimmenvergabe nach sich ziehen?

Die Unabhängige Bürgerliste hatte das Thema Absetzgelände im Wahlkampf fast nur auf Nachfrage gestreift. Klar sei keiner dafür, man wolle damit aber nicht auf Stimmenfang gehen, hieß es.

Bei den Freien Wählern Haiterbach (FWH) nahm der Kampf gegen das geplante Absetzgelände da schon eine viel zentralere Rolle im Wahlprogramm ein.

Das zeigte sich auch personell, da bei den FWH mehrere Kandidaten auf der Liste stehen, die mit führend bei der Bürgerinitiative Haiterbach engagiert sind. So gelang Reiner Schuon im Wohnbezirk Haiterbach der Einzug ins Gremium mit 1135 Stimmen. Günter Görlitz, ehemaliges langjähriges Ratsmitglied der damaligen SDL, der für den gleichen Bezirk antrat, gelang das Comeback mit 984 Stimmen hingegen nicht.

Die Frage, wer die DBH-Sitze holen würde, entschied die UBL mit zwei hinzugewonnen Sitzen für sich. Die UBL steigerte sich somit von zuletzt neun auf künftig elf Sitze. Die FWH sicherten sich einen Sitz davon und sind künftig mit sieben statt bisher sechs Sitzen im Gremium vertreten. Wobei es sich formal um eine neue Fraktion handelt, da diese künftig nicht mehr die CDU im Namen hat, sondern als reine Liste der Freien Wählen antrat.

Wenngleich – wie bisher –CDU-Mitglieder auf dieser Liste stehen. Eine der auffälligsten Veränderungen ist dabei, dass der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Otto Roller mit 1053 Stimmen nicht mehr ins Gremium einzog. Das dürfte auch an der listeninternen Konkurrenz mit Reiner Schuon gelegen haben, der 82 Stimmen vor Roller liegt.

Bei der UBL gelang hingegen das Comeback von Gerhard Gutekunst mit 2230 Stimmen. Überflügelt wurde er da nur in der eigenen Liste von Mathias Kaupp mit 2409 Stimmen. Beide sind die einzigen die mehr als 2000 Stimmen haben – Kaupp ist Stimmenkönig.

UBL-Sprecher Matthias Stöhr, der selbst nicht mehr antrat, zeigte sich mit dem Ergebnis unterm Strich zufriedne. Er persönlich habe gar mit zwölf Sitzen für seine Liste gerechnet. Mehr erhofft habe er sich im Bezirk Beihingen, wo man nur ein Mandat holte, zwei an die FWH gingen.

Für die künftige Arbeit sieht Stöhr ein gute Ausgangssituation. Man müsse schauen, ob man wieder so eine homogene Fraktion bilden könne. Positiv sei es, dass man einige neue Räte und auch jüngere im Gremium habe.

Johann Pagitz (FWH) erklärte auf Anfrage, dass man keine Stellungnahme abgeben könne, weil man aufgrund der fehlenden amtlichen Wahlergebnisse keine Teilaussagen treffen wolle.