Fallschirmspringer Foto: Kulbis Foto: Schwarzwälder Bote

Absetzgelände: FDP-Politiker bezeichnet geplanten Standort für Militärflugplatz in Haiterbach als ungeeignet

Michael Theurer greift in die Diskussion um das Absetzgelände Haiterbach ein. In einem Brief an Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen fordert er, dass die Bundeswehr "proaktiv" auf die betroffenen Gemeinden zugeht.

Haiterbach/Horb. Das geplante Absetzgelände der Bundeswehr in Haiterbach belastet Horb und den Landkreis Freudenstadt – die Haupteinflugschneise geht über Waldachtal. Die Bundeswehr als "Vorhabenträger" weigert sich bisher, auch den Landkreis Freudenstadt und die betroffenen Kommunen mit Info-Veranstaltungen aufzuklären (wir berichteten). Deshalb greift jetzt auch Horbs Ex-OB, der ehemalige Europa-Abgeordnete und Vize-Chef der FDP-Fraktion im Bundestag Michael Theurer in die Diskussion ein. In einem Brief an die Verteidigungsministerin schreibt Theurer: "Im Zusammenhang mit der geplanten Ausweisung eines neuen Absetzgeländes für Luftlandetruppen in Haiterbach herrscht in der Bevölkerung große Unruhe. Vom Übungsbetrieb wären nach derzeitigem Sachstand nicht nur die Stadt Haiterbach betroffen, sondern auch umliegende Ortschaften. Hierzu zählen etwa die Große Kreisstadt Horb mit den Stadtteilen Altheim und Talheim sowie die Gemeinde Waldachtal.

Die große Ungewissheit über die tatsächliche Dimension des geplanten Geländes und die zu erwartenden Lärmbelastungen durch Flugzeuge, Hubschrauber und Truppen-Lkw hat erhebliche Diskussionen und Befürchtungen in der Bevölkerung ausgelöst. Nach meinem Dafürhalten muss dem dringend durch Information und Transparenz begegnet werden."

Theurer befürchtet einen Vertrauensverlust der Horber und Waldachtaler Gemarkung in die Bundeswehr. Weil sie es bisher nicht für nötig hielt, alle Betroffenen in der Region durch eine Info-Veranstaltung zu informieren, sondern nur Haiterbach. Aber auch, weil es nach der Auflösung des Kasernenstandorts Horb immer noch keine Kompensation erfolgt sei. Angesichts der mit der Konversion verbundenen Sonderlasten für die Stadt Horb und der Menschen habe man ein Entgegenkommen des Bundes eigentlich erwarten dürfen.

Wie viele in der Bürgerinitiative in Haiterbach, hält auch der Bundespolitiker und FDP-Landeschef den Standort Haiterbach nach bisherigem Informationsstand für ungeeignet. Theurer: "Nach derzeitigem Sachstand erscheint der Standort Haiterbach weder geeignet noch ist die Belastung der Bevölkerung gerechtfertigt. Alternative Standorte wie der ehemalige Truppenübungsplatz Münsingen auf der Schwäbischen Alb wurden offenbar überhaupt nicht ernsthaft als Alternativstandorte in die Prüfung einbezogen."