Hermann Saur (links) von der Nabu-Ortsgruppe Nagold-Altensteig überreicht an Hartmut Röhm die Auszeichnung "Schwalbenfreundliches Haus". Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Naturschutz: Der Nabu verleiht Hartmut Röhm aus Oberschwandorf die Auszeichnung "Schwalbenfreundliches Haus"

Zwölf selbst gebaute Schwalbennester unter dem Dachvorsprung laden Jahr für Jahr Schwalben zum Einnisten, Brüten und zur Aufzucht ihres Nachwuchses ein. Hartmut Röhm erhielt vom Naturschutzbund Nabu dafür das Siegel "Schwalbenfreundliches Haus".

Haiterbach-Oberschwandorf. Der große Hausgarten ist sein Hobby, und das nicht erst seit er aus dem aktiven Arbeitsleben ausgeschieden ist. Rentner Hartmut Röhm hat rund um sein Haus ein großes Refugium für Pflanzen, Kräuter und vor allem für Tiere geschaffen, die er mit Begeisterung beobachtet und die ihn sehr erfreuen.

Seit über zehn Jahren halten Jahr für Jahr in den von ihm eigens konzipierten Schwalbennestern die Vögel Einzug. Auch in diesem Jahr sind wieder sämtliche Nester belegt, die äußeren am Rand immer zuerst, danach folgen die in den mittleren Bereichen.

Fertig war die bezugsreife Brutstätte

In der Anfangszeit gab es kleine Schwierigkeiten, weil Röhm die Nester direkt unter das Dach gebaut hatte, was den Zugvögeln wohl missfallen hatte. Dann hat er nachgelegt und unter dem Dach zunächst einen Holzaufbau angebracht, an denen er anschließend die Nester befestigte. Darunter hat er abnehmbare Kotbretter an Seilen aufgehängt. Fertig war die bezugsreife Brutstätte, und seitdem wird sein Haus alljährlich von zwölf Schwalbenpärchen bevölkert, die in der Regel bis zu vier Jungtiere ausbrüten und hier aufziehen.

Im Herbst, wenn die Schwalben dann Richtung Süden gezogen sind, nimmt er die Nester und das darunter hängende Brett ab und reinigt alles. "So vermeide ich, dass sich Milben einnisten und den Tieren schaden", erzählte der Tier- und Pflanzenfreund. Aufgehängt werden die Nester dann wieder zu Beginn des Frühjahrs.

Dieses Jahr hat es lange gedauert, bis endlich alle Quartiere bewohnt waren.

Der Vorstandssprecher des Nabu-Ortsverbandes Nagold-Altensteig, Hermann Saur, überreichte Hartmut Röhm für sein außerordentliches und wertvolles Engagement zum Schutz der Schwalben eine Urkunde sowie eine Plakette, mit der ihm die Auszeichnung "Schwalbenfreundliches Haus" verliehen wurde. Jetzt hat er es auch noch schriftlich, dass in seinem Haus Schwalben willkommen sind. Und die schöne Plakette wird er auf jeden Fall an der Hauswand anbringen.

Röhm freute sich sehr über diese Auszeichnung und zeigte voller Stolz seinen Garten, in dem eine Entenfamilie mit ihren vier Jungtieren am kleinen Gartenteich lebt und ein älteres Entenpaar rund um die halbhoch eingezäunten Gemüsebeete spaziert. Neben mehr als 100 Tomaten-, zahlreichen Paprika- und Erdbeerpflanzen, steht ein Kirschbaum, gleich daneben hat Hartmut Röhm einen Hornissenkasten aufgebaut. Allerdings wartet er noch darauf, dass die Tiere hier Einzug halten.

Es ist heutzutage keine Selbstverständlichkeit, dass für Tiere und speziell für den "Sommerboten" und Glückbringer Schwalbe ein Zuhause geschaffen wird. Früher waren sie selbstverständliche Mitbewohner nicht nur auf Bauernhöfen oder in dörflichen Gegenden, wie in Oberschwandorf, sondern auch in den Städten. In unseren Zeiten gibt es immer seltener geeignete Nistmöglichkeiten und das dazu passende Nahrungsangebot aus Lehmpfützen oder nahegelegenen Gewässern.

Hermann Saur freut sich für den Naturschutzbund Nabu auf hoffentlich viele Nachahmer. Informationen gibt es unter www.nabu.de und dort unter Aktionen und Projekte "Schwalbenfreundliches Haus". Hier kann man sich zum Mitmachen bewerben und die Plakette beantragen.