In den ersten fünf Jahren gab es viel zu tun. Archiv-Foto: Verein Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: Heimatverein ist 25 Jahre alt

Der Heimat- und Geschichtsverein Beihingen feiert am Samstag, 1. Juni, sein 25-jähriges Bestehen. Im Zentrum seiner Geschichte steht die Rettung und der Erhalt des heutigen Museumsgebäudes.

Haiterbach-Beihingen. Ob so ein Vorhaben wie die Rettung und die Sanierung des Museumsgebäudes heutzutage noch umsetzbar wäre, da zweifelt selbst Heinz Urbschat, Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins, etwas. Nicht zuletzt deshalb bleibt es eine beeindruckende Geschichte, die im Jahr 1994 mit der Gründung des Vereins begann. Damals drohte dem alten "Freyschen Haus" der Abriss und – was schwerer wog – der Dorfmitte ein Abstellplatz für Lastwagen.

1994 rief Heinz Urbschat zur Gründung des Vereins auf. Das gelang mit 21 Mitgliedern (im Jubiläumsjahr sind es rund 60). Ziel sei es gewesen, das Gebäude zu erhalten, erzählt Urbschat. Auch wollte man einen Platz zum Verbleib der vielen Stücke, die für die 700-Jahr-Feier 1992 angesammelt wurden. Die Stadt entschied mit knappem Gemeinderatsbeschluss den Kauf zum Grundstückspreis. Auflage, so Urbschat, war es, das Gebäude zu sanieren. Ein Unterfangen, das immerhin ein Fünftel der aktuellen Vereinhistorie einnimmt. Fünf Jahre wurde Samstag für Samstag gebaut. Wenngleich die Zahl der Mitwirkenden im Laufe der Jahre zurückging, schwärmt Urbschat von dem beeindruckenden Einsatz.

Glücklicherweise hatte man viele Handwerker in den eigenen Reihen. Auch zahlreiche Senioren aus dem Ort hätten geholfen. Baumaterial habe man auch aus Geldmangel von anderen Abrisshäusern besorgen müssen.

Die Arbeit schien kein Ende zu nehmen, doch das Ziel, im Jahr 2000 das Heimatmuseum im Stil eines alten Bauernhauses zu eröffnen, habe man erreicht. "Da sind wir auch stolz drauf", sagt Urbschat.

Für die Einrichtung habe man viele Dauerleihgaben und Geschenke erhalten. Ältere Mitbürger wussten um die authentische Ausstattung.

Anfangs kamen sonntags zehn bis 20 Besucher. Die heute bekannten Aktionstage am ersten Sonntag eines Monats von April bis Oktober sorgen seit 2002 nun für rund 100 Besucher. Es hat immer etwas von einem kleinen Dorffest mit Speiseangebot. Die Liste von Demonstrationen alten Handwerks ist umfangreich und immer ein Besuchermagnet. Allerdings, so Urbschat, werde es nicht leichter, entsprechende Anbieter aufzutreiben.

Mit zum Erfolg der Aktionstage trägt auch das begleitende Musikprogramm bei.

Nachdem 2007 ein Schuppen neben dem Museum errichtet wurde, plant man derzeit, die alte Viehwaage auf das Gelände zu holen.

Das Museum selbst soll auch in Zukunft als wichtiges Zeugnis der Geschichte erhalten bleiben. Urbschat findet es wichtig, dass junge Menschen – die man auch gerne für den Verein gewinnen würde – sehen, wie schwer das Leben früher war.

Der Festakt zum Vereinsjubiläum findet am Samstag, 1. Juni, ab 19 Uhr in der Beihinger Halle statt. Am Tag darauf, Sonntag, 2. Juni, ist ab 14 Uhr wieder Aktionstag am Museum. Dann mit Oldtimern und Country-Musik.