Gemeinderat: Kandidaten fehlen

Was sich in den vergangenen Wochen schon abgezeichnet hat, ist nun Gewissheit: Die Demokratische Bürgerliste Haiterbach (DBH) wird bei den anstehenden Kommunalwahlen im Mai keine Liste mehr für den Gemeinderat stellen. Die Suche nach Kandidaten blieb letztlich erfolglos.

Haiterbach. "Es geht nicht weiter", sagt Hannlore Schöffler kurz, aber sicher nicht ganz schmerzlos. Die Vorsitzende der Demokratischen Bürgerliste hatte zwar schon mögliche Kandidaten für den Gemeinderat – darunter zwei jüngere Frauen – an der Hand. Jedoch seien diese abgesprungen, nachdem sie gehört hätten mit wie viel Aufwand die Arbeit im Gremium einhergeht.

Schöffler selbst ist schon 15 Jahre im Gremium, möchte aufgrund der Pflege ihres Mannes selbst aber nicht weiter machen. Sie habe in dieser Zeit viele Erfahrungen gesammelt, sagt sie. Dass die DBH nun keine Liste mehr stellen könne, sei für sie persönlich sehr enttäuschend. Die Demokratische Bürgerliste selbst werde aber weiter bestehen bleiben. Die Aufstellung einer Liste für eine der kommenden Wahlperioden schloss die DBH-Vorsitzende zumindest nicht aus.

Die zwei weiteren der drei Sitze, die die DBH im Gremium hat, belegen Karl Braun und Karl Keppler. Braun hatte seinen altersbedingten Rückzug aus der Kommunalpolitik – das sind bei ihm Mandate im Gemeinderat und im Kreistag – schon länger angekündigt.

Bei Karl Keppler konnte man diesen Schritt anhand von Andeutungen in Gemeinderatssitzungen vorhersehen. Nach 30 Jahren Kommunalpolitik im Ortschaftrat und 15 Jahren im Gemeinderat reiche es, erklärte Keppler auf Anfrage. Wobei er auch betonte, dass er ohne Groll gehe. Er selbst sei ja ein Freund auch von kernigen Diskussionen. Vielleicht werde er in fünf Jahren wieder kandidieren, das müsse man dann sehen, sagte Keppler, der sich selbst erfolglos um neue Kandidaten bemühte. Enttäuscht habe ihn auch die mangelnde Bereitschaft von Frauen.

Ein mögliches Hemmnis sei wohl auch die etwas schlechter Aussicht, den Sprung über eine kleine Gruppe ins Gremium zu schaffen. Die DBH sei bei wichtigen Entscheidungen aber oft das Zünglein an der Waage gewesen.

Haiterbach stehe gut da. Nur gegen etwas zu sein, reiche aber nicht aus für den Gemeinderat. "Man muss für etwas sein", unterstreicht Keppler. Das Gremium werde an politischer Vielfalt und auch liberalem Gedankengut verlieren.