Rockig-poppig-christliche Musik gab es am Sonntag auf dem Gelände der Firma Mayer zu hören. Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder Bote

Biker-Gottesdienst: Bezirksjugendreferent Pierre Dispensieri predigt vor Zuhörern in der Lederkombi

Reifen an Reifen stehen zig Motorräder auf dem Gelände von Mayer Kartonagen. Rockig-poppig-christliche Musik hallt durch die Luft. Mittendrin: eine große Gruppe Gottesdienstbesucher, viele davon in Motorradkluft.

Haiterbach. Es war der dritte Motorradgottesdienst in Haiterbach. Ausrichter waren die "Biker for Jesus" von EC MOT zusammen mit dem EC Haiterbach, der an die Liebenzeller Gemeinschaft Haiterbach angeschlossen ist. Der Gedanke dahinter: Motorradfahrern von Jesus erzählen. Hier werden zwei Leidenschaften verbunden: Motorrad und Jesus, erklärt Jochen Bangert, bei EC MOT verantwortlich für den Gottesdienst letzten Sonntag in Haiterbach.

Der war sehr musikalisch geprägt. Eine Zusammenstellung junger Musiker gestaltete diesen Part mit frischer Musik. Auf englisch und deutsch sangen sie von Gott und dem Glauben, gepaart mit modernen Klängen.

Die Predigt hielt Pierre Dispensieri, Bezirksjugendreferent im evangelischen Jugendwerk (ejw) Leonberg. Als Einstieg wählte er die Geschichte von Zachäus, einst Zollpächter in Jericho. Er hatte einen schlechten Ruf, so Dispensieri, denn als Zöllner trieb er nicht nur Geld für die Römer ein, sondern musste seinen eigenen Gewinn noch oben draufschlagen. Damit sei er eine "Schlüsselfigur" für die Stadt gewesen, fuhr der Bezirksjugendreferent fort, aber keine gute.

Zachäus war "definitiv eine schlechte Gesellschaft", erzählte Dispensieri. Trotzdem sei Jesus, als er in die Stadt kam, zu ihm gegangen. Die Leute hätten das nicht verstehen können. Dabei hatte es direkte Auswirkungen. Zachäus fragte sich danach, was er mit seinem Leben anfangen sollte. Und plötzlich fanden die Menschen Geld, das ihnen der Zöllner zurückgab. Jesus habe also "eine extrem clevere Entscheidung getroffen", fand Pierre Dispensieri.

Am Ende des Tages, so der Prediger, gehe es genau darum. Jesus komme vorbei, schaue die Menschen ohne Verachtung, Urteil oder dergleichen an und bringe ihnen so vieles. Es ist "lebensverändernd".

EC MOT unterstützt jedes Jahr ein gemeinnütziges Projekt. Dieses Jahr ist dies Medizinische Nothilfe Albanien (MNA). Sie kümmern sich um Prothesen für Menschen, die sich keine leisten können. Eine Arbeitsgruppe betreut Menschen mit Downsyndrom.

Auch die Frühförderung für Kinder steht auf ihrer Agenda. Zudem betreuen sie eine Einrichtung für Menschen mit Rückenprobleme.

"Sie kümmern sich einfach um Menschen, die medizinisch vom System abgehängt sind", erzählte Stephan Kübler, die erst vor kurzem bei einer Ausfahrt dorthin die Zustände vor Ort selbst sah.

Die Kollekte des Gottesdienstes kommt dem Projekt zugute.

Zum Schluss stand noch eine Ausfahrt durch die Region auf dem Programm. Für etwas zu Essen sorgte der EC Haiterbach.