Kuckuckshalle: Verwaltung korrigiert Aussagen von Roller

Haiterbach. Die Stadtverwaltung Haiterbach hat auf die Aussagen von Stadtrat Otto Roller (CDU/FWH) in Sachen Abschreibung Kuckuckshalle reagiert. Aus ihrer Sicht gibt es da verschiedenes zu korrigieren.

Im Kern ging es Roller in der jüngsten Sitzung um die Frage der Abschreibungen und des Zuschussbedarfs der Kuckuckshalle. "Die Stadtverwaltung hat Herrn Roller in der Sitzung ein Gespräch angeboten, um auf die genaue Fragestellung eingehen zu können und ihm gegenüber möglichst viel Klarheit in die komplexe Zahlenmaterie zu bringen", schreibt Bürgermeister Andreas Hölzlberger. Leider sei Roller auf dieses Angebot nicht eingegangen.

"Mir ist besonders wichtig zu betonen, dass wir mit so einem Gesprächsangebot die Ratsmitglieder nicht drangsalieren, sondern vermeiden wollen, dass man sich durch fehlerhafte Darstellungen in der Öffentlichkeit blamiert", so Hölzlberger. Gerade letzteres sei nun leider passiert. Anstatt sich mit Stadtkämmerer Manfred Girrbach zusammenzusetzen, sei Roller mit Zahlenmaterial an den Schwarzwälder Boten herangetreten.

Der Zuschussbedarf der Kuckuckshalle im Jahr 2000 sei noch in D-Mark ausgewiesen und Betrug 610 000 Mark und nicht Euro, wie von Roller wiedergegeben. In Euro liege die Zahl in etwa bei der Hälfte. 2017 seien 245 000 Defizit ausgewiesen.

Damals wie heute mache die kalkulatorische Abschreibung und die Verzinsung des Anlagekapitals den Löwenanteil des Defizits aus. "Die Abschreibungen wurden 2000 im Haushaltsplan mit 255 000 Mark ausgewiesen, 2017 rechnet die Stadtverwaltung mit 122 000 Euro." Dass die Abschreibungen heute etwas niedriger lägen als noch 2000, liege an der Methodik.

Auch die Stadt Haiterbach schreibe das Anlagevermögen wie jedes Unternehmen nach steuerlichen Spielregeln ab. Die Abschreibungszeiträume seien unterschiedlich je nach Nutzungsdauer der Anlage.

Noch deutlicher würden die Unterschiede bei der kalkulatorischen Verzinsung – einer Besonderheit des Gemeindehaushaltsrechts für kostenrechnende Einrichtungen. "Hier waren 2000 noch 330 000 Mark angesetzt. 2017 ist der Betrag mit 55 000 Euro erheblich niedriger. Dies hat zwei Gründe: Die Verzinsung wird immer vom Restbuchwert gerechnet, der am Beginn der Abschreibung deutlich höher liegt als heute nach rund 20 Jahren. Wenn man die Zuschüsse abzieht, wurden in die Kuckuckshalle bislang insgesamt rund drei Millionen Euro investiert. Heute schlägt sie aber nur noch mit einem Restbuchwert von 1,6 Millionen Euro zu Buche." Ein weiterer Faktor sei die Höhe des Zinssatzes.

Bei der Umstellung auf die Doppik werde sich an den Abschreibungsbeträgen für die Kuckuckshalle indes nicht viel ändern. Diese werde schon heute nach gleichen Maßstäben abgeschrieben, wie sie auch für die Privatwirtschaft und für das neue Haushaltsrecht gelten. Das gesamte bisher erfasste Anlagevermögen mit Investitionen und Abschreibungen sowie den Restbuchwerten führe die Stadtverwaltung seit 2010. Der Rechnungsabschluss stehe den Fraktionsvorsitzenden zur Verfügung.

Nach wie vor stünden die Türen für Roller sperrangelweit offen.