Breitbandausbau: In Haiterbach werden in den nächsten zwei Jahren vier Millionen Euro investiert / Gigabit-Bereich ist das Ziel

Glasfaser bis an alle Gebäude – das ist das ausgegebene Ziel der Breitbandoffensive in Haiterbach. Der Ausbaustart ist greifbar. Die Umsetzung des ersten großen Teils des Projektes soll bis April 2021 erfolgen. Das wird mehr als vier Millionen Euro verschlingen.

Haiterbach. Internettechnisch ist Haiterbach schon seit einiger Zeit deutlich besser angebunden als noch vor Jahren. 16 Mbit/s dürften – von wenigen Ausnahmen abgesehen – nahezu überall erreicht werden. Eine große Anzahl an Anschlüssen verfügt über 50 Mbit/s. Bei manchen kommt sogar deutlich mehr an, wenngleich diese Anschlüsse offiziell so nicht buchbar sind.

Künftig soll es jedoch in den Gigabit-Bereich gehen, was technisch in den meisten Fällen (eine Ausnahme sind teilweise Kabelanschlüsse) eine Anbindung mit Glasfaserkabel voraussetzt.

Haiterbach war unabhängig von der kreisweiten Breitbandinitiative, an der die Stadt ebenfalls beteiligt ist, im Jahr 2016 mit einer Infrastrukturplanung in das Projekt Breitband eingestiegen. Diese zeigte den Ist-Zustand, vor allem aber die künftigen Ausbaugebiete auf, für die man Förderanträge stellen kann. Eine mitunter sehr arbeitsintensive Aufgabe, wie Bürgermeister Andreas Hölzlberger aufzeigt. Für jedes der einzelnen Fördergebiete musste ein genehmigungsfähiger Grund angeführt werden. Darunter fallen unter anderem Schulstandorte, Gewerbegebiete oder auch Wohngebiete, in denen auch einzelne, auf Breitbandverbindungen angewiesene Heimarbeitplätze ansässig sind.

In manchen Fällen hätten überraschenderweise Gewerbetreibende einen Bedarf verneint und seien auch nicht zu überzeugen gewesen, so Hölzlberger. Letztlich sei es aber gelungen, alle vorgemerkten Gebiete gefördert zu bekommen.

In Summe fließen dadurch mehr als 2,2 Millionen Euro an Breitbandfördermittel in die Kuckucksstadt, die – Eigenmittel eingerechnet – dadurch mehr als vier Millionen Euro investiert. Dadurch sollen in der Kernstadt dann 50 Prozent aller Anschlüsse, in den Ortsteilen Oberschwandorf und Beihingen jeweils rund 20 Prozent aller Haushalte mit Glasfaserkabel ausgestattet sein. Wobei der Ausbau des städtischen Netzes laut Hölzlberger bedeutet, dass das Glasfaserkabel jeweils an den Gehwegen, manchmal auch an Straßen bis an die Grundstücksgrenzen geführt wird.

Der letzte Schritt ist dann jeweils Sache des Hauseigentümers, der dafür den Auftrag erteilen und mit geschätzten Kosten von 1000 Euro rechnen müsse. "Das wäre sinnvoll, später wird das ein mehrfaches kosten", sagt Hölzlberger. Die Netzanbindung wirke sich heutzutage auch auf den Wert eines Grundstücks aus. Und letztlich hoffe man auch durch Zahlungen des Netzbetreibers auf eine gewisse Refinanzierung der Investitionen, sagt Hölzlberger, wenngleich das sicher eine lange Zeit dauere.

Ganz dem Zufall wird das nicht überlassen. Die mit dem Netzausbau beauftragte Firma Netze-BW werde sich an die Eigentümer wenden.

Als Betreiber des überörtlichen Breitbandnetzes wurde für das Gesamtpaket im Kreis Calw NSW-Netz als Gewinner einer Ausschreibung beauftragt.

Der Ausbau selbst gehe jetzt in die Detailplanung. Im Februar sei ein erstes Auftaktgespräch mit den an der kreisweiten Initiative beteiligten Kommunen terminiert, sagt Hölzlberger. In zwei Jahren soll der Ausbau in den geförderten Bereichen dann abgeschlossen sein.