Felix Gaiser zeigt dem CDU-Bundestagsabgeordneten Hans-Joachim Fuchtel, wohin die Reise gehen soll. Foto: k-w Foto: Schwarzwälder Bote

Schüleraustausch: 15-Jährigen zieht es für ein Jahr in die USA / Fuchtel hat Haiterbacher für das Patenschaftsprogramm nominiert

Felix Gaiser ist noch ganz aus dem Häuschen, als er dem Parlamentarischen Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel in dessen Altensteiger Büro gegenübersitzt. "Ein größeres Geschenk hätten Sie mir nicht machen können", sagt der 15-jährige.

Haiterbach. Der Realschüler aus Haiterbach ist der 25. Stipendiat, den der CDU-Politiker aus seinem Wahlkreis Calw/Freudenstadt für das Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP) des Deutschen Bundestages nominiert hat. Für den "leidenschaftlichen Musiker", wie sich Felix Gaiser selber beschreibt, geht deshalb im August ein Traum in Erfüllung: Er wird ein ganzes Jahr lang als Jugendbotschafter in den USA leben und dort auch die Schulbank drücken. "Du wirst sehen", sagt Fuchtel, "du wirst mit einem reichen Erfahrungsschatz wiederkommen und nach dem Austauschjahr auch sprachlich topfit sein." Felix Gaisers Flugzeug startet am 21. August

Staatssekretär nimmt sich viel Zeit, um Tipps zu geben

Den Bundestagsabgeordneten gefällt vor allem, dass der junge Mann sich sehr zielstrebig um das Mandat beworben und schon feste Vorstellungen von seiner Zukunft hat. "Du bist einer der Jüngsten, die ich bislang auserwählt habe", sagt Fuchtel, und deshalb nimmt sich der Staatssekretär ganz besonders viel Zeit, um dem Jugendlichen möglichst viele Tipps für sein Leben in den USA zu geben. "Die meisten Amerikaner schätzen Deutschland sehr. Also ist es wichtig, ein guter Repräsentant Deines Heimatlandes zu sein."

Felix Gaiser nickt. Er wartet bereits mit erstaunlich viel Detailwissen über Baltimore, der größten Stadt im US-Bundesstaat Maryland auf, wo er zwölf Monate lang bei seiner fünfköpfigen Gastfamilie wohnen wird. "Vielleicht kann ich dort auch in einer Band spielen", überlegt der 15-jährige, dessen große Leidenschaft die Musik ist. Als Instrumente beherrscht er sein Schlagzeug und die Gitarre. Auch ist er in der Schulband aktiv. Gerne würde er für seine Gastgeber auch mal kochen und backen, denn das hat er von seinem Opa gelernt. Der hat einst die Mühle in Hallwangen als Sternerestaurant betrieben. Gastgeschenke hat er sich auch schon überlegt: Auf jeden Fall sollen viele deutsche Süßigkeiten und eine Spätzlespresse über den großen Teich wandern.

Nach der Rückkehr ist der Realschulabschluss an der Reihe

"Seinen Teamgeist lebt er in der Feuerwehr aus", schreibt das Komitee für den internationalen Jugendaustausch begeistert, als es Fuchtels Vorschlag zustimmt. Dort übe er sogar das Amt des stellvertretenden Jugendsprechers aus. Außerdem sei Felix Gaiser Betreuer beim Kinderturnen und in der Liebenzeller Gemeinschaft aktiv. Geschätzt haben die Gutachter an ihm vor allem seine Offenheit, Empathie, Zuverlässigkeit und dass er sich schon länger mit den USA beschäftigt.

Wenn Felix Gaiser im Sommer nächsten Jahres in sein Heimatland zurückkehrt, möchte er seinen Realschulabschluss machen, das Wirtschaftsgymnasium besuchen und nach dem Abitur studieren.

"Das ist die Chance Deines Lebens", sagt Fuchtel abschließend, als er dem jungen Mann aufmunternd die Hand drückt, "deshalb nichts wie los!"