Kick-Off zum Quartierkonzept mit Geschäftsführer Rolf Pfeifer und Thomas Burkhardt, ehememaliger Ortsvorsteher, an der Präsentationswand Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Quartierkonzept: Endura Kommunal stellt die Schritte zur Optimierung der Energie- und Klimabilanz vor

Nachdem der Gemeinderat Haiterbach bereits im März der Erstellung eines Quartierkonzeptes für Beihingen zugestimmt hat, fand jetzt gemeinsam mit der Endura Kommunal aus Freiburg ein "Kick-Off"-Workshop für die Verwaltung statt.

Haiterbach-Beihingen. Die Vertreter aus Beihingen wurden über die einzelnen Verfahrensschritte und den Ablauf der Konzepterstellung informiert. Im Anschluss an die Präsentation bestand ausreichend Gelegenheit für Fragen.

Seitens der Endura Kommunal GmbH, die seit 25 Jahren als Projektentwickler Kommunen bei der Entwicklung von Klimaschutz- und Energiekonzepten begleitet, waren Projektleiterin Gabriele Lichtwer und Geschäftsführer Rolf Pfeifer nach Beihingen gekommen. Am Kick-Off-Workshop nahmen neben dem ehemaligen Ortsvorsteher Thomas Burkhardt und dem jetzigen Ortsvorsteher Gerhard Walz Mitglieder des Ortschaftsrates und der Leiter des Emmaus-Seniorenzentrums, Markus Schübel, auf Einladung von Bauamtsleiter Werner Braun teil.

Ziel des Quartierkonzeptes, so Pfeifer, sei aufgrund der Klimawende primär die Einsparung von Energie. Außerdem wurde Interesse an einer Nahwärmeversorgung signalisiert. Für die Durchführung sind bereits 65 Prozent Fördermittel durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zugesagt.

Wie bereits berichtet betragen die Kosten für das Quartierkonzept 73 613 Euro, wovon nach Abzug des Zuschusses 25 765 Euro auf die Stadt Haiterbach entfallen.

Zunächst startet die Endura Kommunal mit der Datenerhebung und einer Potenzialanalyse, woraus sich dann die möglichen Maßnahmen und Szenarien entwickeln. Ein bis zwei Bürger-Infoveranstaltungen sind ebenfalls geplant. Und zum Schluss wird ein Endbericht vorgelegt. Basierend auf den Ergebnissen kann ein Sanierungsmanagement beauftragt werden, das ebenfalls mit 65 Prozent aus dem Programm für Energetische Stadtsanierung gefördert wird. Laut Pfeifer lassen sich hierdurch konkrete Maßnahmen vorantreiben und die komplette Projektentwicklung würde finanziert.

Projektleiterin Gabriele Lichtwer ging darauf ein, welche Bereiche und Gebäude innerhalb des "Quartiers", das ganz Beihingen umfasst, näher betrachtet werden sollen. Dazu gehört das Neubaugebiet ebenso wie alle kommunalen Gebäude (Schule, Feuerwehrhaus, Heimatmuseum, Backhaus), das Seniorenzentrum Emmaus als großer Energieverbraucher mit seinen drei Blockheizkraftwerken, der Kindergarten, das Haus Bethesda und das Gewerbegebiet. Angesprochen wurden dabei mögliche Heizzentralen zur Versorgung mehrerer Gebäude und die Standortüberlegungen hierzu sowie Flächen für Photovoltaik-Anlagen.

In den nächsten Wochen (August und September) wird die Endura Kommunal das ganze Gebiet begehen und mit einer Drohne abfliegen, um Daten zu erheben. Vormerken können sich die Bürger von Beihingen bereits jetzt als Termin für die Infoveranstaltung zum Quartierskonzept am Donnerstag, 10. Oktober. Näheres wird noch bekannt gegeben und Einladungen folgen.

Im Anschluss an diese Veranstaltung geht allen Gebäudeeigentümern von Beihingen per Post ein Flyer sowie ein Fragebogen zu. Dieser kann sowohl analog als auch online über die Internetseiten der Stadt Haiterbach ausgefüllt werden und soll innerhalb von vier Wochen zurückgesandt werden.

Mit einem Blick in die Zukunft klang die Auftaktveranstaltung aus. Ziel soll die CO2-Reduzierung sein. Hierfür wäre nicht nur eine Nahwärmeversorgung denkbar, für die ein Betreiber gefunden werden müsste. Gesprochen wurde auch über den verstärkten Einsatz von Photovoltaik-Anlagen, auch im privaten Bereich und weitere energetische Maßnahmen an öffentlichen und privaten Gebäuden. Die Details hierzu werden sich aufgrund der Datenerhebung herauskristallisieren.

Bis zum Mai 2020 soll das Verfahren abgeschlossen sein und ein Bericht vorliegen. Als Ansprechpartner wurde Bauamtsleiter Werner Braun in Kooperation mit dem Ortschaftsrat benannt.