Jugendkunstschul-Leiterin Dorothee Müller inmitten von Rittern und Burgfräulein, rechts außen Dozentin Muriel Shah. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Ferienwerkstatt: Abschlussveranstaltung nach einwöchiger Reise für 26 Kinder ins Mittelalter

Eine erlebnisreiche Woche im Reich von Rittern und Burgfräulein ging bei der Ferienwerkstatt zu Ende. Gemeinsam mit den Eltern und den Bewohnern des Seniorenzentrums Emmaus feierten alle zusammen auf dem Areal des Heimatmuseums das traditionelle Abschlussfest. Über offenem Feuer wurde Stockbrot gebacken.

Haiterbach-Beihingen. Gut gewandet und ordentlich bewaffnet präsentierten sich die jungen Ritter und Burgfräulein auf dem Gelände rund um das Heimatmuseum ihren Eltern am Ende der zwölften Ferienwerkstatt unter dem Motto "Gauklerei und Mummenschanz – eine Reise ins Mittelalter".

Die Kinder im Grundschulalter, also zwischen sechs und bis zu elf Jahren, genossen es sichtlich, die gemeinsam mit Betreuerin Muriel Shah gestalteten Gewänder zu tragen. Der von Shah mitgebrachte Stoff verwandelte sich im Laufe der Ferienwerkstatt-Woche in Ritterumhänge mit gotischen Schriftzeichen und in feine lange Kleider für schicke Burgfräuleins, die dazu noch Kränze und Haarreifen mit Schleier trugen.

Jugendkunstschul-Leiterin Dorothee Müller bedankte sich in ihrer Abschlussansprache bei dem Betreuerteam der Jugendkunstschule, allen voran Leiterin Regine Martin, Muriel Shaw und Carola Meirose, die gemeinsam mit den vier Praktikanten Anna, Tim, Johannes und Konrad mit den Teilnehmern gebastelt, gespielt und vor allem viel unternommen hatten, so auch den traditionell am Mittwoch stattfindenden themenbezogenen Ausflug. Als Dankeschön gab’s für das Betreuerteam Honig und Bier mit so fantasievollen Namen, wie "Kräftiges Vergnügen", "Hopfiges Lebensglück" und "Goldenes Feuer". Die anwesenden Eltern bedankten sich ihrerseits mit ritterlicher Schokolade für die gute Betreuung.

Vom Ausflug zum "Campus Galli" in Meßkirch berichteten die Verantwortlichen, dass es die Kinder sichtlich genossen haben, dort barfuß durch den Lehm zu stapfen und zu töpfern.

Kreativ, spielerisch und fantasievoll waren die verschiedenen Aktionen, die im Laufe der Woche stattfanden. Die Resultate der Bastelangebote wurden in der Scheune neben dem Heimatmuseum ausgestellt und konnten von den Eltern besichtigt und bestaunt werden. Neben bunten Lederbeutelchen lagerten auf den Tischen Ritterhelme aus Karton, Holzschwerter und Schilde sowie lederne Schwertscheiden.

Zum Ende der Woche wurden kleine Körbchen aus junger Weide geflochten – den Kindern wurde dadurch mehr als bewusst, dass es in früheren Zeiten, also auch im Mittelalter, üblich war, dass alles selbst hergestellt werden musste. Selbst gemacht waren auch die Farben aus verschiedenen Pflanzenmaterialien, mit denen Stoffe sich von weiß in bunt veränderten.

Etwas gruselig war für die teilnehmenden Kinder das Spiel mit aufgepusteten und zugeknoteten Schweineblasen, die vom Metzger besorgt wurden. Mit diesen ballähnlichen Gebilden ließ es sich auch spielen.

Am Ende der Woche waren Kartonabfälle vorhanden, aus denen die Kinder gemeinsam mit den Praktikanten kurzerhand eine große Ritterburg bauten, die sofort Konkurrenz durch eine kleinere Nachbar-Burganlage bekam. Und schon starteten die ersten Ritterkämpfe mit dem Schwert und die Verteidigung der Anlagen.

Die Eltern hatten zum gemeinsamen Abschlussfest allerlei herzhafte und süße Köstlichkeiten gebacken und mitgebracht. Gemeinsam konnten sich alle zum gelungenen Ablauf der Ferienwerkstatt am Buffet stärken und am offenen Feuer Stockbrot rösten.

Die Ferienwerkstatt könne, so Dorothee Müller, wieder als großer Erfolg verbucht werden. Mehrere Teilnehmer waren zum wiederholten Mal dabei. Froh war Müller auch, dass es keinerlei Zwischenfälle und besondere Vorkommnisse gab, auch nicht bei den Ritterkämpfen.