Musikervorstand Uwe Renz (Mitte) gibt seinen "Rücktritt vom Rücktritt" bekannt. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Stadtkapelle: Musikervorstand Uwe Renz macht weiter / Jugenddirigent Schmitt beklagt marodes Material

Als Musikervorstand und Geschäftsführer hatte Uwe Renz nach 25 Jahren im Amt vergangenes Jahre seinen Rücktritt angekündigt. Inzwischen hat er es sich anders überlegt und wird die nächsten zwei Jahre weitermachen.

Haiterbach. Die Hauptversammlung der Stadtkapelle wurde in der Gaststätte Lamm traditionell mit einem Marsch eröffnet, bevor Uwe Renz seinen Jahresbericht vortrug. Er sprach von einem ruhigen Jahr mit 69 Zusammenkünften, 25 Proben und 44 Auftritten. Die Stadtkapelle zähle aktuell 88 Aktive im Durchschnittsalter von 31 Jahren, davon 29 unter 18 Jahren. Renz zählte die zahlreichen Konzerte und Auftritte auf, Höhepunkte waren dabei das gut angenommene Jahreskonzert mit seiner großen Bandbreite und das Doppel-Benefizkonzert mit der Lyra Iselshausen in der Nagolder Stadtkirche zugunsten des Hospizvereins.

Vor 25 Jahren in sein Amt gewählt

Am 22. Januar 1994, also vor 25 Jahren, wurde Uwe Renz in sein Amt als Vorstand gewählt. Im vergangenen Jahr wollte er anlässlich dieses Jubiläums und nachdem er sich ausgebrannt und seitens der Musikerkollegen zu wenig unterstützt fühlte, aufhören, besann sind dann aber und verkündete in der Hauptversammlung seinen "Rücktritt vom Rücktritt", dem großer Applaus folgte. Renz erwartet für die nächsten zwei Jahre, für die er noch gewählt ist, Unterstützung seitens der Musikerschar und einen angepassten Umgang mit Handys – auch während der Proben.

Im Anschluss trug Schriftführerin Jennifer Seeger ihren Jahresrückblick vor, der von Fasnet über Frühjahrskonzert, Ständchensingen und Teilnahme am Festumzug in Enzklösterle bis zum Backhausfest in Beihingen und Kameradschaftsabenden reichte. Höhepunkt für die Musiker war der zweitägige Ausflug im vergangenen Oktober.

Die Finanzen der Stadtkapelle entwickeln sich laut Kassier Thomas Braun gut. Ein im vergangenen Jahr entstandener Fehlbetrag konnte aus Ersparnissen abgedeckt werden. Braun wurde eine tadellose Kassenführung seitens der Kassenprüfer bestätigt.

Auch der Dirigent, Stadtmusikdirektor Siegfried Wollwinder-Schiller, zeigte sich zufrieden mit dem abgelaufenen Jahr. Er lobte alle Musiker, war aber der Auffassung, dass es noch besser gehen könnte in Bezug auf exaktes Zusammenspiel, Intonation und einheitlichen Gesamtklang. Er erwarte bei Solo-Passagen mehr Mut und sah auch bei den Probenbesuchen noch Potenzial nach oben.

Jetzt bleiben noch dreieinhalb Monate zur verkürzten Vorbereitung auf das anstehende Frühjahrskonzert mit Register- und Gesamtproben. Wollwinder-Schiller wünscht sich pünktliche und vollzählige Probenbesuche.

Jugendleiterin Maria Sommer berichtete über 37 Jugendliche, die sich derzeit in der musikalischen Ausbildung befinden. Durch Abmeldungen und Neuzugänge in 2018 ist die Zahl der Schüler annähernd gleich geblieben. Die Jugendkapelle zählt 24 Mitglieder, davon absolvierten zehn Jugendliche 1018 erfolgreich D-Lehrgänge und hatten mehrere Auftritte.

Dominik Schmitt, Dirigent der Jugendkapelle, machte seinem Herzen Luft und beklagte das bereits schon in 2018 monierte marode Schlagzeug der Bläserklasse, dessen Neuanschaffung durch bürokratische Schritte behindert werde. Bis dato gibt es keine Lösung für dieses Problem. Die Proben seien aus der Sicht von Schmitt umständlich und demotivierend.

Inzwischen finden die Proben im besser geeigneten Musiksaal statt. Dort gebe es kaputte Notenständer, die dringend ersetzt werden müssten. Außerdem sei es sinnvoll, so Schmitt, über die Neuanschaffung eines Kopierers nachzudenken. "Ein gebrauchtes Gerät, das auch im Format A3 Kopien macht, wäre ausreichend", sagte Schmitt. "Die Jugendarbeit würde dadurch erleichtert und wieder mehr Spaß machen", so die Schlussworte von Schmitt, der sich auch weiterhin gute und erfolgreiche Jugendarbeit zum Ziel gesetzt hat.