Danke für die Musik: Mit (von links) Alexander Strobel, Melanie Eckl, Alexandra Schäfer und Horst Strobel hat der Musikverein gleich vier Musiker mit Gesangstalent in seinen Reihen. Foto: Kost Foto: Schwarzwälder-Bote

Aber der Musikverein Weildorf beherrscht auch die epische Erzählmusik / Frühlingskonzert

Von Thomas Kost

Haigerloch-Weildorf. Das Frühlingskonzert des Musikvereins Weildorf war nicht nur ein Genuss für die Ohren, sondern bot mit einer Dia-Show auf Leinwand auch optische Reize. Und außerdem durften sich sowohl Instrumental- als auch Gesangssolisten beweisen.

Zurücklehnen, genießen und sich dabei vielleicht auch ein bisschen in eine andere Welt hineinträumen: das war beim gut besuchten Konzert der Weildorfer Musiker am Sonntagabend in der Witthauhalle in Haigerloch gut möglich.

Bevor aber das Aktivenorchester unter der Leitung von Oliver Martini seine Leistungsspektrum darbieten durfte, gehörte die Bühne zunächst einmal dem Nachwuchs aus den drei Musikvereinen Bittelbronn, Gruol und Weildorf. Unter der Leitung von Ramona König zeigten die jungen Musiker mit der "Black Forest Fantasy", einem Medley mit Hits der britischen Rockgruppe "Queen" und dem ABBA-Stück "Mamma Mia!", dass sie sich fast schon anhören, wie ein erfahrenes Aktiven-Orchester. Der Lohn für einen überzeugenden Auftritt war viel Applaus, für den sich das Jugendorchester mit einer Zugabe, dem Marsch "Military Escort", bedankte. Angesagt wurden die Stücke übrigens von Kathrin Fischer und Jasmin Friedrich.

Dann wurde es spannend: Im Gänsemarsch kamen die Weildorfer Musiker mit ihrem Dirigenten Oliver Martini in den Saal und nahmen ihre Plätze auf der Bühne ein. Der erste Teil des Auftrittes mit den drei Stücken "Mountain Panorama", "Auf einem persischen Markt" oder "Herr der Ringe" zeigten vor allem eines: Die Weildorfer beherrschen mühelos die sinfonische Blasmusik mit all ihren Tempowechseln und dramatischen Wendungen. Es waren nicht bloß Musikstücke, die dem andächtig lauschenden Publikum dargeboten wurden, sondern epische Geschichten über rasante Fahrten durch bizarr-schöne Bergwelten, den Zauber orientalischer Märkte oder aus den grenzenlosen Fantasiewelten, die der englische Autor J.R.R. Tolkien erschaffen hat.

Im zweiten Teil des Konzertes ging es etwas weniger dramatisch zu. Speziell beim Stück "Lord of the dance", das der Musikverein genauso leichtfüßig präsentierte, wie der irische Tänzer Michael Flatley mit seinen vielen Tänzerinnen. "Lassus Trombone" rückte vor allem die drei Posaunisten Alexander Eger, Andreas Bausinger und Horst Strobel in den Mittelpunkt. Postiert vor allen anderen Musikern, meisterten sie bravourös dieses Stück mit seinen geradezu komödiantischen Charakterzügen.

Polkas und Märsche dürften bei so einem Konzert naturgemäß nicht fehlen und dieses Genre bediente der MV Weildorf gerne mit der leichtig dahin fliegenden Polka "Gedankenspielen", dem zackigen "Alexandermarsch" und dem "Egerländer Traum".

Und weil das legendäre schwedische Popquartett ABBA mit dem Hit "Waterloo" exakt vor 40 Jahren seinen Siegeszug um die Welt angetreten hat, spielte die Kapelle genau dieses Stück. Und ABBA kam auch ganz am Ende. Alexander Strobel, Melanie Eckl, Horst Strobel und Alexandra Schäfer zeigten beim Hit "Thank you for the music" welche Gesangstalente der MV Weildorf aufbieten kann. Ein schöner Schlusspunkt für ein Konzert.