Die Wacker-Chemie AG stellte in Haigerloch-Stetten Besuchern das Bergwerk und das Betriebsgelände vor. Foto: Carola Lenski

Gäste begeben sich auf die Spuren der Bergleute. Mit Bussen geht es unter Tage.

Haigerloch-Stetten - Tausende Besucher begaben sich am Samstag auf die Spuren der Bergleute im Salzwerk. Allein 2500 traten die Reise durch die Welt unter Tage in Bussen an. Erstmals bekam das Publikum Einblick in das Werksgelände.

Das von der Wacker Chemie AG aus dem bayerischen Burghausen betriebene und mittlerweile 166 Jahre alte Salzbergwerk lud ein zum Tag der offenen Tür. Mit Bussen ging es auf die etwa vier Kilometer lange und spannende Reise unter die Erde, wo sich das Publikum Eindrücke vom Abbau des Steinsalzes verschaffen konnte. Fachkundige Begleiter vom Bergwerk informierten dabei zum Salzbergwerk.

Themen waren auch der 1854 gebaute Senkrechtschacht, der 1964 gebaute Schrägschacht mit 36 Prozent Gefälle (ein reiner Förderschacht) und der 900 Meter lange Klarastollen. 50 Fahrten in die Stollen boten den Besuchern Gelegenheit, das "weiße Gold" im Inneren des Salzbergwerks in Augenschein zu nehmen. Auf den Dialog mit der Bevölkerung setzt der neue Chef Ronald Eulenberger mit seinem Führungsteam Michael Schulz (Gesamtbetriebsführung) und Frank Joppen (Kaufmännischer Leiter). Eulenberger ist seit Anfang Juni der neue Standortleiter.

Neu bei diesem Tag der offenen Tür war die personenbezogene Anmeldung im Vorfeld der Veranstaltung, die auf große Resonanz stieß. Im Infozelt vor Ort wurden die Tickets ausgegeben. Dies sei notwendig gewesen, um das Ganze zu entzerren und auf den Tag zu verteilen, erklärte Michael Straßer von der Wacker Chemie AG Burghausen. Grund dafür waren die langen Warteschlangen an den Busstationen bei der Feier zum 160. Bestehen des Salzbergwerks vor vier Jahren. Gut organisiert und zeitlich durchgetaktet mussten die Besucher am Samstag somit nicht lange auf ihre Stollenfahrt warten. Dieses Mal klappte alles wie am Schnürchen. Michael Straßer informierte darüber hinaus über die Ausbildungsressourcen beim Chemiekonzern und im Stettener Bergwerk. Derzeit gebe es zwei Azubis in Stetten. Die maximale Ausbildungskapazität dort läge aber bei sechs.

Nicht nur die Fahrten unter Tage kamen beim Publikum sehr gut an, sondern auch das ästhetische Ambiente des Werkgeländes, das zahlreiche Sitzgelegenheiten im Park mit Springbrunnen bot.

Viele hatten zum ersten Mal Einblick in das Werk

Ein facettenreiches kulinarisches Angebot mit Food Truck und vielem mehr, lud ebenfalls zum Verweilen ein. Schüler der Eyachtalschule verkauften Crêpes, Waffeln und Kuchen und boten Kinderschminken an. Für die jüngeren Werksbesuchern war eine Hüpfburg aufgestellt worden. Ein großer Spaß war die Selfiebox, in der sich Besucher vor dem Bergwerkshintergrund bildlich verewigen konnten.

Viele Besucher hatten zum ersten Mal Einblick in das Bergwerk und das Betriebsgelände und waren begeistert. Ein Besucher fasste zusammen: "So toll hätte ich mir das nie vorgestellt."