Nach dem Austritt von Säuredampf sind die Einsatzkräfte in Bad Imnau gefordert. Foto: Thomas Kost

Mehrere Betroffene sollen über Atemnot geklagt haben. Großaufgebot von Einsatzkräften vor Ort.

Haigerloch-Bad Imnau - Feuerwehr, DRK und Polizei waren am Montagvormittag im Haigerlocher Stadtteil Bad Imnau im Großeinsatz. Nach ersten Informationen ist der Austritt von Säuredampf bei einem Sprudelhersteller Grund für das Großaufgebot. Inzwischen teilt das zuständige Polizeipräsidium Tuttlingen mit, dass die Verwechslung eines Kühlmittels mit einem Reinigungsmittel der Grund für den Großeinsatz war. Wie es zur Verwechslung der beiden Mittel kam, ist weiter unklar.

Wie ein Pressesprecher des Polizeipräsidiums Tuttlingen auf Nachfrage unserer Zeitung mitteilt, sollen bereits mehrere Betroffene über Atemnot geklagt haben. Sie werden zur Stunde im Krankenhaus oder direkt vor Ort von Notärzten behandelt. Kurz vor 9 Uhr geriet versehentlich ätzende Salpetersäure statt der vorgesehenen Solelösung in den Kühlkreislauf einer Maschine. Es bildeten sich giftige Gase, die austraten und bei neun Beschäftigten zu Augenreizungen und Atembeschwerden führten, heißt es in der Pressemeldung weiter. Vorsorglich wurden acht Mitarbeiter zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht.

Die Feuerwehr Haigerloch war wegen des Säureunfalls im Großeinsatz. Mit insgesamt 60 Einsatzkräften eilten sie zum Ort des Geschehens, unterstützt von zwei chemischen Fachberatern und dem Gefahrgutzug aus Albstadt. Das DRK war ebenfalls mit zehn Helfern vertreten. Die Feuerwehr entfernte das ausgetretene Flüssigkeitsgemisch und füllte es in verschließbare Behälter. Nach anschließender Reinigung und Belüftung konnten die Räumlichkeiten wieder genutzt werden.

Ob ein Sachschaden an der betroffenen Anlage entstanden ist, muss erst noch geprüft werden. Die Polizei hat Ermittlungen wegen des Verdachts einer fahrlässigen Körperverletzung und eines Verstoßes gegen die Gefahrstoffverordnung aufgenommen.