Kunstrasenplätze machen Sportvereine deutlich unabhängiger vom Wetter. Wenn in den schwierigen

Kunstrasenplätze machen Sportvereine deutlich unabhängiger vom Wetter. Wenn in den schwierigen Herbst- und Wintermonaten Naturrasen nicht mehr bespielbar ist, ist das auf Kunstrasen häufig noch möglich. Das ist natürlich interessant, um Spielausfälle zu vermeiden.

Doch eine Wunderwaffe sind Kunstrasen nicht. Wie der städtische Bautechniker Bernd Wannenmacher am Dienstag im Gemeinderat berichtete, brauchen auch sie viel Pflege. In Empfingen – wo es seit 2004 und 2013 zwei Kunstrasenplätze gibt – sei zudem das Phänomen aufgetreten, dass die Fußballer Granulat, das an ihrer Kleidung und ihren Körpern haftete, nach den Spielen mit in die Umkleidekabinen trugen und es in den Duschen schließlich zu Problemen mit verstopften Siphons kam.

In der Sportmedizin ist die Meinung zu Kunstrasenplätzen geteilt, weil die Belastungen für Fußgelenke oder Achillessehnen höher sind. Klare Belege für mehr Verletzungen durch Kicken auf Kunstrasen gibt es aber nicht.

In Holland gab es vor drei Jahren zudem Aufregung um krebserregende Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), die sich anscheinend im Granulat befanden. Behörden stellten Untersuchungen an und viele Sportvereine verzichteten auf eine Nutzung der Plätze. In Deutschland war das aber kein Thema.

Was die Kosten betrifft, so gibt ein Blick nach Empfingen gewisse Aufschlüsse. Dort beschloss der Gemeinderat im Jahr 2010 den Bau eines Rasenplatzes. Laut damaligen Zeitungsberichten zu Kosten von rund 631000 Euro. 75 000 Euro davon schoss der Württembergische Landessportbund (WLSB) zu, 177 000 Euro die SG Empfingen in Form von Eigenleistungen. Zudem verpflichtete sich der Verein 15 Jahre lang den Platz zu pflegen, was nach Angaben des seinerzeitigen Bürgermeisters Albert Schindler die Gemeinde um 15000 Euro jährlich entlastete. Der Platz wurde übrigens am 19. Oktober 2013 eingeweiht.