Neues Auto für Feuerwehrchef: Gemeinderat will erst Feuerwehrbedarfsplan abwarten

Haigerloch (tk). Die Bestellung von Robert Wenz zum kommissarischen Kommandanten der Gesamtfeuerwehr regelte der Gemeinderat ebenso schnell wie die Erhöhung seiner Aufwandsentschädigung. Mehr Diskussion gab es um die Beschaffung eines Kommandowagens für den neuen obersten Feuerwehrchef.

Einstimmig war der Oberbrandmeister aus Bad Imnau vom Gemeinderat zum Nachfolger von Stadtbrandmeister Michael Weißhaar (1999 bis 2014 bestellt worden Und auch die Erhöhung seiner Aufwandsentschädigung bot keinen Anlass zu Meinungsverschiedenheiten. Der Gemeinderat realisierte, dass die bisher für den Gesamtwehrchef gezahlte Aufwandsentschädigung von 900 Euro im Jahr nicht mehr ausreichend ist und verdoppelte diesen Betrag auf künftig 1800 Euro (150 Euro pro Monat). Schon zwei Wochen bevor das Thema in den Gemeinderat ging, hatten sich die Vorsitzenden der drei Gemeinderatsfraktionen CDU, Freie Wähler und SÖL zusammen mit Stadtverwaltung und Feuerwehrausschuss darauf verständigt.

Viel schwerer tat man sich indes mit der Beschaffung eines neuen Kommandowagens für den Stadtbrandmeister. Letztlich stellte der Gemeinderat das Thema zurück, weil man erst einmal abwarten will, welche Empfehlungen für Fahrzeugbeschaffungen der Feuerwehr-Experte Ralf-Jörg Hohloch gibt, wenn er die vom Gemeinderat beschlossene Fortschreibung des Feuerwehrbedarfsplanes bis 2022 vorlegt. Eigentlich wollte die Stadtverwaltung dem Gemeinderat empfehlen, einen neuen, wegen seines Allradantriebs geländetauglichen Skoda Yeti für einen Preis von rund 20 400 Euro anzuschaffen. Doch das Gremium konnte sich dazu nicht durchringen.

Walter Stocker (CDU) warnte vor einem "Schnellschuss" und plädierte dafür, erst den aktualisierten Feuerwehrbedarfsplan abzuwarten. Für eine Übergangszeit, so empfahl er, könne man einen der beiden Mannschaftstransportwagen (MTW) oder den Vorausrüstwagen (VRW) der in Haigerloch steht, in Bad Imnau stationieren, damit Robert Wenz eines dieser Fahrzeuge nutzen könne.

Diesem Gedanken widersprach Stockers eigener Fraktionskollege Werner Pieper aus seiner Erfahrung als Notarzt. Ein Kommandant brauche ein kleines, wendiges Fahrzeug. Dass er ein MTW fahre, sei unsinnig, so Pieper.

Auch Robert Wenz selbst war von der Idee nicht begeistert. Die MTW seien schon jetzt viel im Einsatz und würden für die Jugendfeuerwehr gebraucht. Hans Fischer (Freie Wähler) plädierte dafür, die Entscheidung sofort zu treffen und nicht bis zur Präsentation des Feuerwehrbedarfsplans aufzuschieben.

In der Brust von Bürgermeister Heinrich Götz schlugen nach dessen eigenen Worten zwei Herzen: einerseits wäre es ihm lieb, "das Thema Kommandowagen im Feuerwehrbedarfsplan abzuarbeiten". Andererseits sah er die Notwendigkeit ein solches Fahrzeug schnell zu beschaffen, damit der Imnauer Gesamtwehrchef zu den Einsatzstellen kommt