Imnauer Kulturherbst: Drei Veranstaltungen im alten Wasserspeicher – drei Mal volles Haus

Erst Kunsthanderwerkmarkt, dann eine Woche später zwei Konzerte und ein Comedy-Abend auf einen Schlag: Da sage einer mal, im Kurort im Eyachtal sei nichts los. Alle Veranstaltungen waren tolle Erfolge.

Haigerloch-Bad Imnau. Nachdem vom tollen Herbstwetter begünstigen Kunsthandwerkermarkt und der damit verbundenen Gläsernen Produktion bei den Imnauer Mineralquellen wartete der zweite Teil des Imnauer Kulturherbstes mit einer gelungenen Mischung aus akustischer Pop- und Rock-Musik, schwäbischer Comedy und A-cappella-Gesang auf.

Alle drei Auftritte fanden im ehemaligen Wasserspeicher der Imnauer Mineralquellen statt und vor jedem Konzert begrüßte Mineralquellen-Geschäftsführer die vielen Gäste.

Bereits zum Auftakt am Freitag kamen über 100 Besucher zum Konzert des Trios "Second Hands" aus Gammertingen. Auf der Hochbühne spielte und sang aber zunächst das Gitarren-Duo "Wolftale" (Caro Saia und Michael Eiden) aus Rottenburg eigenen Kompositionen.

Hans Ruff, Stephan Schlegel und Otto Hoppe von den "Second Hands" interpretierte danach Klassikern der Rock- und Popgeschichte bis zu aktuellen Titeln aus den Charts auf ihre eigene Art und Weise.

Der Samstagabend gehörte dann über 100 Anhängern der schwäbischen Comedy-Kabaretts. Mit ihrem Programm "Floischkäs & Champagner" zelebrierten die "Kächeles" den alltäglichen Wahnsinn einer schwäbischen Ehe und zündeten mit umwerfenden Gags und brillanter Situationskomik ein über zweistündiges Feuerwerk.

Die fortschrittliche Käthe und ihr betulicher Gatte Karl-Eugen berichteten von verschiedenen Versuchen, nach 30 Ehejahren etwas Gemeinsames zu unternehmen.

Was praktisch von Vorneherein zum Scheitern verurteilt ist, wenn ihr eine Diätkur mit Grünkernbratlingen, fettfreiem Magerquark, ungesüßtem Früchtetee, Yoga und Gymnastikübungen vorschwebt, wo Karl-Eugen doch das Weizenbier und den Fleischkäs so sehr mag. Das Publikum kam auf seine Kosten und hatte auf jeden Fall viel zu lachen.

A-cappella-Gesang mit großartigen Liedern, besinnlichen Momenten und viel Wortwitz gab es dann am Sonntag, bei der letzten der drei Veranstaltungen mit den "Wild Voices" aus Weitingen. Bei deren Auftritt war der Wasserspeicher mit über 120 Besuchern ausverkauft.

Mit "Männer" von Herbert Grönemeyer, boten die "Wild Voices" gleich zum Auftakt ihres Auftrittes einen Song, den fast jeder im Publikum mitsingen konnte. Bei dem folgenden Titel "Nein, nein, nein!" lieferten die Sänger eine kleine Hommage an ihre großen Vorbilder, die "Wise Guys", ab. Deren Musikstil hat die Weitinger Gruppe stark geprägt. Nach dem "Linsengericht" zelebrierten sie dann den Erfolgshit der baden-württembergischen Handwerkerschaft: "Wir im Süden."

Und ihr Auftritt als das "Wild Voices Doktor Sommer Bravo Team" war eine tolle Umsetzung der Aufklärungswelle der 60er und 70er Jahre.

Aber nicht nur der Gesang allein ist es, der die Wild-Voices-Konzerte so attraktiv macht, sondern auch Showelemente mit "Special Gags" sowie die geistreich blödelnde Moderation und Überleitungen durch die kongenialen Moderatoren Marcus "Feez" Fischer und Rolf Brezing.

Mit "Westerland" von den Ärzten ging’s in die Pause. Im zweiten Programmteil überwogen dann die satirischen, ironischen Songs und Persiflagen. Darunter Wolle Kriwaneks "Reggae i di uff?", "Schwarz oder weiß", "Lauch", "Der Ring ist teuer" oder "Finger weg vom Alkohol".

Nach stehenden Ovationen am Ende des Programms gab es als Zugaben gleich vier Stücke. Darunter "das Wasser von Imnau (Kölle) hält jung" und das lustige "Mei Bemberle", in dem die Kameradschaft und der Zusammenhalt ausdrucksstark und voller Überzeugung besungen wird. Dieses harmonische Miteinander war über die ganzen drei Konzert-Stunden zu spüren, zu hören und zu sehen.