Eine knifflige Übung meisterten die Feuerwehren aus Stetten, Owingen und Gruol bei ihrer gemeinsamen Übung am Samstag. Im Chemieclub in der Witthauhalle war es laut Übungsidee nach Experimenten zu einer Explosion gekommen. Foto: Lenski Foto: Schwarzwälder Bote

Feuerwehr: Löschzug Süd wählt als Schauplatz für seine Übung Stettener Glückaufhalle und Schulgelände

Es ist kurz vor 15 Uhr, als der Heulton der Sirene durch Stetten hallt. Rauch dringt aus einem Fenster im Obergeschoss der Glückaufhalle. Auf dem Dach befindet sich ein Mann. Zwei Minuten später trifft die Feuerwehrabteilung Stetten ein.

Haigerloch-Stetten. Kurze Zeit vorher: Im "Chemieclub" im Obergeschoss der Sporthalle wird experimentiert. Plötzlich gibt es eine Explosion, eine Stichflamme lodert auf und starker Rauch entwickelt sich. Im Gebäude befinden sich zu diesem Zeitpunkt mehrere Personen. Ein Mann klettert aufs Dach und versucht den auf dem Dach brennenden Abluftventilator zu löschen. Ein Passant bemerkt dies und alarmiert die Feuerwehr.

Das war das Szenario für die Übung der im Löschzug Süd organisierten Feuerwehren aus Stetten, Gruol und Owingen am vergangenen Samstag, kurz vor Beginn des Stettener Dorffestes. Einsatzleiter Rolf Pfeffer von der Stettener Feuerwehr sieht die Person auf dem Dach sofort und versucht sie zu beruhigen. Mittlerweile sind die Feuerwehrabteilungen Owingen und Gruol eingetroffen. Zahlreiche Zuschauer säumen ebenfalls den Straßenrand und beobachten gespannt das Geschehen.

Jedes Feuerwehrmitglied hat nun seine Aufgaben zu erfüllen. Schläuche werden ausgerollt und eine wird Wasserversorgung aufgebaut, die Atemschutzgeräteträger machen sich bereit. Der erste Atemschutztrupp dringt durch die Eingangstür ins verqualmte Gebäude vor, um sich einen ersten Überblick zu verschaffen, den Brandherd ausfindig zu machen und nach Vermissten zu suchen. Die Sicht ist gleich Null. Weitere Atemgeräteschutztrupps sind inzwischen einsatzbereit und dringen nun ebenfalls in schwerer Ausrüstung in den Chemieraum vor. Insgesamt fünf Trupps kämpfen sich durch das Gebäude. Die Atemschutzgeräteträger machen mehrere Personen ausfindig und bringen sie in Sicherheit. Der Mann auf dem Dach wird von den Feuerwehrleuten über eine Steckleiter gerettet.

Die nach etwa einer halben Stunde beendete Übung soll zeigen wie die drei Feuerwehrabteilungen im Ernstfall unter realistischen Bedingungen kooperieren.

Genau beobachtete die Übung der stellvertretende Gesamtwehrkommandant Jörg Seidel. Er ist mit dem Übungsverlauf recht zufrieden. Insgesamt sei die Übung ruhig und zügig abgelaufen. Einsatzleiter Rolf Pfeffer habe gut reagiert, die Person auf dem Dach gleich wahrgenommen und beruhigt. Auch die Atemschutzgeräteträger sind nach Seidels Einschätzung schnell ins Gebäude vorgedrungen und konnten die Verletzten binnen kurzer Zeit retten.

Die Einsatzkräfte der Abteilung Owingen wurden von Xaver Stifel geführt, die der Abteilung Gruol von Kevin Göttler.