Die Erddeponie "Lehen" an der Kreisstraße zwischen Gruol und Erlaheim wird reaktiviert. Foto: Kost

Ende des Dornröschenschlafes: Gemeinderat hat beschlossen, ihr Restvolumen zum Verfüllen zu nutzen.

Haigerloch-Gruol - Die Erddeponie "Lehen" an der Kreisstraße zwischen Gruol und Erlaheim wird reaktiviert. Der Gemeinderat beschloss am Dienstag, ihr Restvolumen zum Verfüllen zu nutzen.

Dass die Deponie – nach Angaben der Stadtverwaltung wurden letztmals im Jahr 2002 auf ihr Erdaushub angenommen – jetzt wieder ertüchtigt wird, hängt auch mit der geplanten Verpachtung der größeren Erddeponie "Grund" bei Stetten an private Investoren zusammen (siehe Bericht erste Seite).

Denn die Haigerlocher sollen zumindest eine Zeit lang noch eine Chance haben, Erdaushub im Stadtgebiet entsorgen zu können. Und dafür ist "Lehen" ideal: Die Deponie verfügt über ein Restvolumen von knapp 62.000 Kubikmeter. Zum Vergleich: die Anliefermengen von Bodenaushub aus dem Stadtgebiet belaufen sich jährlich im Maximum auf 25.000 Kubikmeter. Demzufolge dürfte Lehen etwa drei Jahre ausreichen.

Für die Reaktivierung der Deponie müssen laut Hauptamtsleiter Hans-Martin Schluck allerdings gewisse bauliche Maßnahmen ergriffen werden. Das Planungsbüro Mauthe aus Ostdorf hat die Investitionskosten zur Ertüchtigung der Deponie mit etwa 72.000 Euro ermittelt.

Dazu zählen die Befestigung der Zufahrt auf eine Länge von etwa 300 Meter (24.000 Euro), ein komplett neuer Zaun mit etwa 280 Metern Länge (18.200 Euro) sowie ein Ersatz für die völlig verrostete Toranlage (3000 Euro) sowie ein mobiles WC und ein Aufenthaltscontainer für den Deponiewärter. Die Stadt will auch die Genehmigung für einen Häckselplatz zur Verarbeitung von holzigem Grüngut einholen.

Läuft alles nach Plan, soll die Deponie im nächsten Frühjahr wieder in Betrieb gehen und zwar als Bedarfsdeponie. Dies bedeutet, dass "Lehen" für die Anlieferung von Grüngut und Erdaushub dienstags und freitags jeweils einen halben Tag geöffnet ist sowie an ausgewählten Samstagvormittagen. Weiter gehende Anlieferung von Bodenaushub sind nach Bedarf und bei vorheriger Anmeldung möglich. Damit werden die bisherigen Öffnungszeiten, die in Stetten galten, auch auf Lehen aufrecht erhalten.

Mehr noch: Nach dem Beschluss des Kreistages wird mit dem Donnerstag ein zusätzlicher Anlieferungstag für Grüngut dazukommen. Eines ist aber auch klar: Ein paralleler Betrieb beider Deponien scheidet für die Stadt aus wirtschaftlichen Gründen aus. Die Gebühren für Bodenaushub betragen bislang vier Euro pro Kubikmeter, für Bauschutt sechs Euro und für Hecken- und Baumschnitt zwei Euro.