Fasnet I: Erster "Bonter Obad" in Gruol lockt viele Narren in den Saalbau / Tolles närrisches Programm

Premiere geglückt: Ein im wahrsten Sinne des Wortes bunter Abend wurde den Gruoler Fasnetsnarren beim ersten "Bonta Obad" geboten. Der Saalbau Löwen war ausverkauft.

Haigerloch-Gruol. Dabei war so ziemlich alles geboten, was ein "Bonter Obad" braucht: Sketche, Gesang, ein Gardetanz und weitere lustige Einlagen. Und dazu holte die Band "Nachtsound" immer wieder die Tanzpaare auf die Bühne.

Dass im Saalbau närrische Stimmung aufkam, dafür sorgte schon die Dekoration: Riesige Girlanden hingen von der Decke und bunte Clowns aus Holz an den Wänden. Im Publikum sah man Freibeuter, Matrosen, Spinnen, Höhlenmenschen, Wildkatzen, Sarotti-Mohren, japanische Geishas, Polizistinnen, Pumuckls und als Comic-Girls verkleidete Narren und Närrinnen.

Los ging es mit einem Sketch, der im Landratsamt in Balingen spielte. Hier brachte eine Bäuerin (Sabine Pfister) den Beamten (Martin Flaiz) beinahe zur Weißglut. als sie einen Traktor anmelden wollte. Dann betrat Wolfram Gmirek die Bütt und hielt eine lustige Rede. Gmirek offenbarte, dabei, dass er von Beruf Tischler sei – nämlich Stammtischler. Nachdem er einige weitere Witze gerissen hatte, spielte der nächste Sketch im Gruoler Rathaus. Der neue Ortsvorsteher (Tobias Brendle) und Amtsbote Hannes (Bernd Schick) schienen sich noch nicht so richtig aufeinander eingespielt zu haben und ihre Missverständnisse sorgten für Lacher im Publikum.

Nach der ersten Pause schlich eine dunkle, mit einem Damenstrumpf maskierte Gestalt durch den Saal mit Schildern wie "Bitte verhalten Sie sich ruhig" und "Das ist ein Überfall". Später auf der Bühne gesellte sich eine zweite dunkle Gestalt zu dieser ominösen Person hinzu, und die beiden "Räuber" kommunizierten dann mittels größerer Schilder miteinander, die sie Richtung Publikum hielten. So entstand ein herrlich lustiger stiller Dialog.

Alexander Brendle berichtete in seinem "Fleggagschwätz" in Reimform über witzige Ereignisse in Gruol der vergangenen 20 Jahre, wobei jede Anekdote mit dem Spruch "Aus 20 Johr de coolschta Knüller, mir Gruolemer send halt d’r Brüller" endete.

Danach trugen "Die vier Schdonzajodler" Carolin Rebholz, Stefanie Kübler, Victoria Edbauer (Gesang) und Franziska Pfister (Gitarre, Gesang) in bunten Kostümen den witzigen Titel "Aber mir roicht’s" vor. Als Zugabe warteten sie im Dirndl mit "Des basst nia so" nach dem weltberühmten Original-Pop-Hit "Despacito" auf. In einem weiteren Sketch galt es für ein Model (Bertram Schullian) Werbung für einen Schnaps zu machen, aber die zentrale Rolle spielte eine Wurst. Da das Model nicht gemäß des Anweisers (Reiner Schullian) agierte, wurde aus dem kurzen Spot mit einem einzigen Spruch eine längere Angelegenheit. Auch das Publikum war involviert, und der Anweiser lobte an Stelle des Models die Gäste.

In einer weiteren Gesangseinlage gab es viel schwarzen Humor, die Mitglieder der Garde – als Getreideähren verkleidet – legten einen flotten Tanz aufs Parkett, und zum Abschluss brillierten Roland Flaiz, Tommy Flaiz und Alfred Wiest zu passender Musik bei der Einlage "Synchronhaarewaschen".