Heimatgeschichte: Jüdisches Gewerbe – Führung durchs Haag

Haigerloch (schu). Im Rahmen des Europäischen Tages der jüdischen Kultur am Sonntag, 4. September, bietet der Verein Ehemalige Synagoge Haigerloch einen Rundgang durch das ehemalige jüdische Viertel "Im Haag" an. Dabei erfahren die Teilnehmenden, welche Gewerbe die Juden ausübten als sie in Haigerloch lebten.

An den jeweiligen Häusern wird Halt gemacht und auf den ausgeübten Broterwerb eingegangen. Außerdem kommt das Schicksal der Haag-Bewohner im "Dritten Reich" zur Sprache.

Da Handwerk nur im Rahmen der christlichen Zünfte ausgeübt werden konnten, blieben den Juden der Zugang zu Handwerksberufen verwehrt. Auch der Erwerb von Grundbesitz war nicht erlaubt. So wichen die Juden auf den Geldverleih (der für Christen tabu war) und den Handel mit allen erdenklichen Waren aus. Man nannte dies auch Schacherhandel. Vor allem der Viehhandel und das Geldverleihen wurden zu Domänen der Juden, wodurch sie wiederum den Neid der Christen hervorriefen.

Der Rundgang wird von Robert Frank, Lehrer und Heimatforscher aus Haigerloch-Weildorf, geleitet. Treffpunkt ist am Sonntag, 4. September, um 14 Uhr vor der Ehemaligen Synagoge, im Haag.

Die Dauerausstellung "Spurensicherung – Jüdisches Leben in Hohenzollern" in der ehemaligen Synagoge Haigerloch ist am Sonntag von 11 bis 17 Uhr geöffnet, ebenso am Samstag.