Der vom römischen Feldherrn Titus im Jahre 70 vor Christus zerstörte Tempel von Jerusalem im Modell. Foto: Werner Foto: Schwarzwälder Bote

Israelsonntag: Gottesdienst auf dem Gustav-Spier-Platz

Haigerloch. Der jährliche Israel-Sonntag, der von der Evangelischen Landeskirche in Württemberg besonders begangen wird, findet am Sonntag, 25. August, statt und wird auch in Haigerloch gefeiert.

Der Israelsonntag liegt in zeitlicher Nähe zum jüdischen Fastentag Tischa beAv, dem jüdischen Gedenktag an dem an die Zerstörung Jerusalems und des salomonischen Tempels durch die Babylonier um 586 vor Christus erinnert wird. Auch die Eroberung Jerusalems durch die Römer im Jahre 70 nach Christus und die Zerstörung des herodianischen Tempels schlägt sich in diesem Gedenktag nieder.

Der Israelsonntag, der im Kirchenjahr der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) am zehnten Sonntag nach Trinitatis, also elf Wochen nach dem Pfingstfest, gefeiert wird, thematisiert in kritischer Selbstreflexion auch das bisweilen schwierige Verhältnis zwischen Christen und Judentum. Nach dem Holocaust hat die evangelische Theologie versucht, ein theologisches Verständnis des Judentums zu gewinnen, das frei von Antijudaismus und Antisemitismus ist und nach den schrecklichen Erfahrungen des Holocausts die geschwisterliche Beziehung des christlichen und jüdischen Glaubens in den Mittelpunkt stellt.

Die Evangelische Kirchengemeinde Haigerloch feiert den Israelsonntag mit einem Gottesdienst auf dem Gustav-Spier-Platz vor der Ehemaligen Synagoge. Er beginnt um 9 Uhr und wird von Pfarrer Herbert Würth vom Evangelischen Pfarramt Hechingen gehalten. Bei schlechtem Wetter findet der Gottesdienst in der Abendmahlskirche statt.