Das alte Pfarrhaus in Owingen ist wohl nicht mehr zu retten. Jetzt beginnt die Suche nach neuen Räumen für die Bücherei und den Jugendtreff. Foto: Kost Foto: Schwarzwälder Bote

Ortschaftsrat: Nach dem Brand im Alten Pfarrhaus werden Lösungen für Bücherei und Jugendraum gesucht

Es ist schon bitter: Die Owinger Bücherei lief im vergangenen 90. Jubiläumsjahr so gut wie nie, und jetzt hat der Brand im Alten Pfarrhaus fast die ganzen Bestände zerstört. Das Büchereiteam und der Ortschaftsrat blicken jedoch nach vorn.

Haigerloch-Owingen. Ortsvorsteher Karl-Heinz Binder sprach in der Ortschaftsratssitzung am Montag von dem Brand als "mittlere Katastrophe". Gut sei nur, dass keine Personen zu Schaden gekommen seien. Zerstört worden sei aber die Arbeit von vielen Jahren, die die ehrenamtlichen Mitarbeiter in die Bücherei gesteckt hätten. Auch der Jugendraum sei unter der Regie des Owinger Schulvereins gut gelaufen.

Im Rat war man sich einig, dass schnell Abhilfe geschaffen werden müsse, um ein Weiterbestehen der Bücherei zu gewährleisten. Bis es eine endgültige Lösung gibt, werde es mindestens ein bis zwei Jahre dauern.

Büchereileiter Bernd Liener war indes nicht untätig und hat gleich Kontakt mit Pfarrer Michael Storost aufgenommen, denn die Seelsorgeeinheit ist Trägerin der katholischen Bücherei. Der Pfarrer, so Liener in der Sitzung, habe auch sofort Bereitschaft signalisiert, übergangsweise Räume in Owingen anzumieten. Bis ein geeigneters Objekt gefunden ist, bekommt die Bücherei im Pfarrsaal zwei kleine Räume für ein Büro und ein Lager zur Verfügung gestellt, außerdem kann das Team den Pfarrsaal für Veranstaltungen nutzen. Zum Glück sei das Büro der Bücherei im Alten Pfarrhaus nicht beschädigt, der Hauptrechner dort konnte mit sämtlichen Daten gerettet werden.

Restlos kaputt ist aber laut Liener alles andere, von den PCs über 5800 Medien bis hin zu den Möbeln. Beim Ersatz der Medien greift die Versicherung der Kirchengemeinde, die Ersatz zum Neuanschaffungspreis zugesagt hat.

Das alte Pfarrhaus, das sowieso zur Disposition stand, ist wohl nicht mehr zu retten. Was ohnehin schon in den letzten Jahren im Gespräch war, wird jetzt vielleicht schneller Wirklichkeit als geplant: Ein Anbau am Kindergarten für die Bücherei. Dafür müsste das alte Schwesternheim dort abgebrochen werden. Die Bücherei könnte dann auch behindertengerecht gemacht werden. Ortsvorsteher Binder will auch die Idee von einem Bürgercafé, ein Ergebnis der Bürgerwerkstatt im November, in die Zukunft der Bücherei einbinden.

"Wichtig ist, dass wir weitermachen können", betonte Bernd Liener, denn auch ohne Ausleihe gibt es in der Bücherei Verwaltungsarbeiten zu erledigen. Auch die Ausleihe soll so schnell wie möglich wieder anlaufen. "Ein Jahr Pause können wir uns nicht leisten, sonst rennen uns die Leute davon", betont Liener. Deswegen soll der Bestand schnellstmöglich wieder aufgebaut werden, dazu haben auch Büchereien in der Umgebung ihre Hilfe angeboten.

Ortsvorsteher Binder und der Ortschaftsrat lobten die Entschlossenheit des Büchereiteams und ermutigten zum Weitermachen.

Nicht einfach wird es sein, neue Räume für den Jugendraum zu finde, eine Aufgabe, die schon in der Vergangenheit schwierig war und nicht einfacher geworden ist: "Es müssen zahlreiche Auflagen eingehalten werden, zum Beispiel zum Brandschutz und zu den Sanitäranlagen. Auf die Schnelle, so befürchtet der Ortschaftsrat, wird es hier wohl keine Lösung geben.

Die Ermittlungen zur Brandursache dauern laut Polizei noch an.