Der Harter Ortsvorsteher Thomas Bieger (links) durfte als Erster das von Egidius Fechter verfasste Harter Heimatbuch in Empfang nehmen. Foto: Kost Foto: Schwarzwälder Bote

Heimatgeschichte: Egidius Fechter stellt das in einer Auflage von 300 Expemlaren gedruckte Harter Heimatbuch im Ortschaftsrat vor

Geschichte kann ganz schön schwer wiegen. Das wird einem erst recht bewusst, wenn man das brandneue Heimatbuch von Hart in die Hand nimmt. Am Montag stellte Egidius Fechter das von ihm in gut dreijähriger Arbeit erstellte Buch im Harter Ortschaftsrat vor.

Haigerloch-Hart. Das in einer Auflage von 300 Exemplaren erschienene Heimatbuch ist ab sofort in der Ortschaftsverwaltung in Hart oder im Tourismus- und Kulturbüro der Stadt Haigerloch erhältlich.

Der Harter Ortsvorsteher Thomas Bieger war der Erste, der am Montagabend das Werk aus Fechters Händen entgegen nehmen durfte.

"Er hat sich sehr viel Mühe gemacht, ohne seinen Einsatz hätte das Harter Heimatbuch nie erstellt werden können", bedankte sich Bieger beim Verfasser. Aus Biegers Sicht gehört dieses Buch "in jeden Harter Haushalt". Egidius Fechter, selbst gebürtiger Harter und über 25 Jahre Kulturamtsleiter der Stadt Haigerloch, hat damit ein Werk vollendet, dessen Grundlagen sein Vater Albert bereits vor 50 Jahren gelegt hat.

In dem Buch wird in vielen Facetten die Geschichte der Ortschaft Hart erzählt, die – fußend auf einer urkundlichen Notiz über eine Kapelle und die Trennung von der Mutterkirche in Rangendingen – offenbar schon bis ins Jahr 1080 zurückreicht.

Das Buch lehrt aber nicht nur Geschichte, es erzählt auch Geschichten. Zum Beispiel über alle Harter Familiennamen. Weil dem studierten Gymnasiallehrer die ganz aktuellen Archive noch nicht offen standen, geht die "amtliche Geschichte" nicht übers Jahr 2000 hinaus. Dennoch hat Egidius Fechter auch Ereignissen jüngerer Zeit Rechnung getragen, so zum Beispiel der Entstehung eines Narrenvereines im Ort.

Eine weitere Besonderheit des Buches: Egidius Fechter hat einen Dorfrundgang nachvollzogen, den der berühmte Ortspfarrer Stanislaus Fechter 1850 beschrieben hat. Von den damals 18 erwähnten Häusern, so Fechter, seien nur noch vier im Besitz ihrer Ursprungsfamilien. Auch dies zeige den Strukturwandel.

Einen Dank sprach der Autor der Stadtverwaltung und dem Gemeinderat für die Vorfinanzierung des Buchs und Landrat Pauli und den Oberschwäbischen Elektrizitätswerken (OEW) für eine Förderung mit 2000 Euro aus. Ein von Fechter im Vorwort des Werkes geäußerter Wunsch wird sich sicher erfüllen: "Möge dieses Buch die Verbundenheit zur Heimat erhalten."

Damit hat auch Hart als letzter Haigerlocher Stadtteil jetzt ein Heimatbuch. Ein erster Versuch Mitte/Ende der 90er Jahre in Verbindung mit einer 900-Jahr-Feier war damals aufgrund unsicherer Faktenlage über die Ortsgründung jäh beendet worden. Auch dieser Episode widmet Egidius Fechter ein Kapitel.

Weitere Informationen: Hart – Geschichte und Geschichten von Egidius Fechter, Preis 39,95 Euro.