Pfarrer Dieter Mayer segnet die von Kerzenmeister Berthold Schwarz gehaltene Jahrtagskerze, daneben Zunftmeister Martin Beuter. Foto: Lenski Foto: Schwarzwälder Bote

Tradition: Schäferzunft Trillfingen feiert ihren Jahrtag / Aktueller Zunftmeister ist seit 22 Jahren im Amt

Haigerloch-Trillfingen. Die Schäferzunft Trillfingen ist die älteste Vereinigung der Stadt. Am Montag feierte sie ihre alljährliche Zusammenkunft.

Begonnen hatte der 242. Jahrtag traditionell mit dem Seel- und Lobamt in der Wendelinskapelle, zelebriert von Pfarrer Dieter Mayer. Nach altem Brauch zündete Kerzenmeister Berthold Schwarz die Kerze an. Pfarrer Mayer thematisierte am Jahrtag auch das Wirken des verstorbenen Papstes Johannes Paul II., dessen Gedenktag der 22. Oktober ist.

Gedenktag von Sankt Wendelin, dem Schutzpatron der Tiere, ist der 20. Oktober. Die Kirchgänger sprachen das Wendelinsgebet und gemeinsam sang man auch das Sankt- Wendelins-Lied, zum Orgelspiel von Karl Müller. Das im September 1978 von Heinz E. Hennige getextete Lied, für dessen Melodie und Satz Organist Karl Müller verantwortlich zeichnet, wird mittlerweile nun seit 40 Jahren gesungen, ein Jubiläum. Auf Müllers Bestreben hin, singt der Kirchenchor seit 15 Jahren das Lied gemeinsam mit der Gemeinde einstimmig.

Bei der Rechnungsabhör im Vereinsheim berichtete Zunftmeister Martin Beuter über acht verstorbene Mitglieder, sechs aus Trillfingen und zwei Auswärtige. Zu den Verstorbenen zählen auch Heinz Gaus und Helmut Gabeli, die Beuter als wichtige Mitglieder und als "Gehirne" der Schäferzunft bezeichnete.

Der Zunftmeister wartete aber auch mit Positivem auf. Sieben neue Mitglieder, drei davon jünger als 20 Jahre, konnten gewonnen werden. Aktuell hat die Zunft 120 Mitglieder, davon 75 aus Trillfingen und 45 von auswärts. Weiteren Anlass zur Hoffnung gab der Eintritt von acht Neumitgliedern gleich im Anschluss an die Rechnungsabhör. Beuters Ziel bis zum 250-jährigen Bestehen der Zunft im Jahr 2027 ist eine Erhöhung der Mitgliederanzahl auf 200.

Martin Beuter ist seit 22 Jahren Zunftmeister der Schäferzunft. Und er ist es gerne, wie er selbst sagt. Vor ihm war sein Großvater Johannes Beuter 28 Jahre lang Zunftmeister. Zusammen haben beide nunmehr 50 Jahre lang die Geschicke der Zunft gelenkt, was man ebenfalls als Jubiläum bezeichnen könnte. Beuter möchte die Tradition der Schäferzunft auch künftig erhalten. Finanziell wird die Zunft von der Schwörer-Stiftung unterstützt. Mit einem kleinen Plus präsentierte sich der Kassenstand. Investiert werden soll laut Beuter in einen feuerfesten Schrank zur Konservierung der Dokumente, wie das vor zwei Jahren angefertigte Faksimile des Stiftungsbriefes.

Der Zunftmeister dankte der Ortschaftsverwaltung für die Aufbewahrung des Originalstiftungsbriefes, Heidi Wimmer für die Verzierung der Jahrtagskerze, Günther Gaus für die alljährliche Kerzenspende und ebenso Pfarrer Mayer, Mesnerin Ulrike Seifer, Organist Karl Müller, den Gottesdienstbesuchern sowie allen am Gelingen des Jahrtags Beteiligten.