Der VW-Bus bringt Kinder seit 2015 zur Grundschule und wieder zurück. Foto: Feuerwehr

Nachdem die Zukunft des Schuttertäler Gemeindebusses unklar war, haben Eltern und Verwaltung einen Kompromiss gefunden. Das Angebot bleibt vorerst bestehen. Dafür müssen Beteiligte aber in die Tasche greifen – wie tief genau, wird sich zeigen.

Seit mehr als 40 Jahren fährt ein Gemeindebus in die abgelegenen Seitentäler Schuttertals, holt Kinder dort ab und bringt sie anschließend zur Grundschule. Seit 2015 kommt dafür ein VW-Bus zum Einsatz. Wenn es nach der Verwaltung geht, sollte damit eigentlich seit Anfang Juli Schluss sein. Doch die betroffenen Eltern kritisierten diese Pläne, weshalb das Thema am Dienstagabend vor dem Gemeinderat diskutiert wurde – mit Erfolg. Denn Eltern und Verwaltung haben einen Kompromiss gefunden.

So soll ein Schulbus nach den Sommerferien für die Außenbezirke des Ortsteils Schweighausen zum Einsatz kommen. Morgens gibt es zwei Verbindungen: einmal für Besucher der weiterführenden Schulen und einmal für die Kinder der Grundschule Schuttertal. Am Mittag werden die Grundschüler zurückgefahren. Wenn Platz ist – was nach den derzeitigen Anmeldungen der Fall sein wird – könnten Schüler von weiterführenden Schulen hier mitfahren.

Die Gemeinde beteiligt sich mit 4700 Euro im Jahr an den Fahrten

Als Außenbezirke gelten Schulwege, die mehr als zwei Kilometer vom Schulgebäude in Schweighausen entfernt sind. Das gilt sowohl für Grundschüler als auch für die Schüler, die nach Seelbach oder Lahr fahren. Die Bezirke Hinterer Geisberg, Harmersbach, Hallen und Loh werden als separate Fahrten betrachtet. Hier sei eine Anmeldung erforderlich. Die Gemeinde Schuttertal beteiligt sich mit 4700 Euro im Jahr an diesen Fahrten. Der Anteil, den Eltern bezahlen, richtet sich nach einer jährlichen Kalkulation. Dieser Betrag ergibt sich nach der möglichen Kostenerstattung durch das Landratsamt. Grundschüler, die Anspruch auf diese Art Beförderung besitzen, haben Anspruch auf einen Zuschuss von 1200 Euro im Jahr vom Kreis. Diese Erstattung aus dem Landratsamt würde es nicht für Schüler der weiterführenden Schulen geben.

Bürgermeister Matthias Litterst merkte hier an, dass eine Kostenerstattung durch den Schulträger von der Gemeinde Seelbach abgelehnt wurde. In diesem Fall sei nicht die Kreisverwaltung, sondern der Schulträger verantwortlich.

Das Angebot gilt zunächst nur für das Schuljahr 2023/24

Aus dem Seelbacher Rathaus kam der Hinweis, dass Schüler aus dem Litschental ebenfalls keine Kostenerstattung durch die Gemeinde bekommen würden. Die Eltern, die die Beförderung in Schweighausen nutzen, können selbst bestimmen, ob sie diese Eigenanteile untereinander aufrechnen oder ob sie ein Kostenmodell der Gemeinde annehmen.

Das Angebot an die Eltern gilt zunächst für das Schuljahr 2023/2024. In der zweiten Hälfte des neuen Schuljahres wird es eine erneute Erhebung geben. Die erneute Anmeldung ist für das gesamte Schuljahr verbindlich. Im diesjährigen Schuljahr 2022/23 machten im Schnitt 6,45 Schüler von dem Angebot gebrauch. Das Defizit bei der Beförderung lag bei knapp 7100 Euro – pro Schüler also rund 1100 Euro.

Nach zwei Terminen von Eltern, Verwaltung und Gemeinderat, erfolgte nun der einstimmige Beschluss, dass das Angebot weiter bestehen bleiben soll. Einig waren sich Rat und Verwaltung, da es in den kommenden Jahren mehr Bedarf geben wird.

Info – Seit 2015 unterwegs

Der rote VW-Bus, der Kinder zur Grundschule und wieder nach Hause bringt, wird auch von der Feuerwehr verwendet. Gekauft wurde er von der Gemeinde im Jahr 2015 für rund 44 000 Euro und ersetzt jeher den in die Jahre gekommenen Gemeindebus.