Die Kinder wagten erste zaghafte Spiele am neuen Wasserspielplatz neben dem Effringer Schlössle (linkes Bild). Am Eröffnungstag gab es für Jung und Alt zahlreiche Angebote im Freilichtmuseum zu entdecken. Foto: Dorn

Freilichtmuseum nach Winterpause wieder geöffnet, Pavillon und Wasserspielplatz kommen an.

Gutach - Zur Saisoneröffnung des Gutacher Freilichtmuseums sind am Sonntag weit über eintausend Besucher auf das Gelände geströmt. Darunter waren viele Familien aus der näheren Umgebung, die das schöne Wetter zu einem Fahrradausflug nutzten.

Für ausgiebiges Spielen auf dem neuen Wasserspielplatz neben dem Effringer Schlössle war der Wind noch etwas zu frisch. Die rein technischen Möglichkeiten der Wassergewinnung und Verteilung über die hölzernen Rinnen und Absperrschieber faszinierten trotzdem und man kann sich gut vorstellen, welche Attraktion dieser Bereich im Hochsommer auf Kinder und Väter ausüben wird.

Zur Eröffnung und Einweihung des Ortenau-Pavillons – dessen Translozierung vom Lahrer Gartenschaugelände nach Gutach problemlos von statten ging – referierte der wissenschaftliche Leiter Thomas Hafen über die vergangenen 55 Jahre Geschichte des Freilichtmuseums. Gründer Hermann Schilli habe den namensgebenden Vogtsbauernhof vor zwei Generationen für 40 000 DM erstanden. Bei gut 20 Millionen Besuchern in 55 Jahren ein gut angelegtes Geld. Noch fehlt dem etwas abgelegen im hinteren Bereich gelegenen Pavillon die Patina, aber nach mehreren Sommern wird die Sonne das Ihrige dazu beigetragen haben, dass sich das Gebäude besser beziehungsweise noch unauffälliger in das Gebäudeensemble eingliedern wird.

Zur Eröffnung begrüßte der Gutacher Bürgermeister Siegfried Eckert eine siebenköpfige Delegation aus der Partner- beziehungsweise Patenstadt Wildberg. Bürgermeister Ulrich Bünger und der Effringer Ortsvorsteher Uwe Traub zeigten sich sehr angetan darüber, wie ihr Patenkind Effringer Schlössle über den Winter gekommen ist und mit dem Wasserspielplatz einen attraktiven Nachbarn bekommen hat.

Geschäftsführerin Margit Langer, Thomas Hafen und überhaupt dem ganzen Mitarbeiterstab war anzumerken, wie sehr dieser Eröffnungstag herbeigesehnt worden war, dass jetzt das Wetter auch mitspielte machte den Tag zu einem besonderen Geschenk.

Im Vogtsbauernhof präsentierten Schäppelmacherin, Korbflechter und Bollenhutmacherin den Besuchern ihre alten Handwerke, dazu wurde im Bach- und Brennhäuschen frisches Bauernbrot aus dem Holzbackofen und allerlei Edelbrände feilgeboten. Rund um den großen Spielplatz beim Falkenhof zeigten die Kinder ihren Eltern, welche Fortschritte sie am Kletterfelsen oder den Seilübergängen gemacht hatten, wo noch im Herbst Papa oder Mama Hilfestellung geben mussten wurde jetzt selbstbewusst balanciert.

Und auch die Tiere im Freilichtmuseum trugen ihren Teil zur gelungenen Eröffnung bei. Zwei Lämmchen staksten sich in die Herzen der Kinder, die beiden Schwarzwälder Füchse ließen sich geduldig ihre Pferdenmähnen kraulen und am Nachmittag hatten auch die schnatternden Gänse ihren Frieden mit dem Besucherstrom gemacht. Einzig eine rote Katze zeigte sich ein wenig kratzbürstig.