Magdalena Dickreiter war mit Unterbrechung insgesamt 15 Jahre im Gemeinderat. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Abschied: Magdalena Dickreiter hört nach insgesamt 15 Jahren als Gutacher Gemeinderätin auf

Mit einer Unterbrechung von zehn Jahren hat sich Magdalena Dickreiter insgesamt 15 Jahre lang als Gemeinderätin in Gutach engagiert. Das Soziale stand bei ihr stets an oberster Stelle, dafür hat sie sich mit Herzblut eingesetzt.

Gutach. Und so wird sie ihr soziales Engagement in der Gemeinde auch künftig beibehalten.

"Als die Asylanten kamen, standen wir alle vor einer völlig neuen Situation", erzählt Magdalena Dickreiter im Gespräch mit dem Schwabo. Die Erstaufnahme von Flüchtlingen im Langenbacher Weg habe sie mit viel Herzblut begleitet und einmal mehr bestätigt bekommen, wie toll die Gutacher wären. "Gerade zu Beginn war sehr viel Hilfe und Unterstützung notwendig", blickt die scheidende Gemeinderätin zurück.

Für sie selbst und einen großen Teil der Bevölkerung sei das Helfen eine Selbstverständlichkeit gewesen, zu Beginn habe die Vermittlung der Sprache eine wichtige Rolle gespielt. "Anhand von alltäglichen Gegenständen und Lebensmitteln haben wir die deutsche Sprache gelehrt", erzählt Magdalena Dickreiter und lacht beim Erzählen von Details. Eine Kleiderkammer sei eingerichtet, drei Mal pro Woche eine Hausaufgabenbetreuung organisiert und das Nötigste mit den Flüchtlingen geregelt worden.

Am Anfang wären große Familien nach Gutach gekommen, insgesamt seien es etwa 40 Personen in der Erstaufnahme gewesen. Seitens des Landratsamts habe es da noch wenig Unterstützung gegeben, mittlerweile komme einmal pro Woche eine Sozialarbeiterin, die auch von den Asylanten gut angenommen werde.

Nach der Erstaufnahme habe die Gemeinde eine Anschluss-Unterbringung organisieren müssen, was zunächst als große Herausforderung angesehen wurde. Mit dem Entschluss, die Gemeinde als Mieter einzusetzen, sei es dann aber doch nicht so schwierig gewesen, passenden Wohnraum zu finden. "Die Verwaltung und allen voran der Bürgermeister waren in der Zeit sehr hilfsbereit", blickt Magdalena Dickreiter dankbar zurück.

Dass Gutach keinen Bahn-Halt habe, sei ein großes Manko. Mittlerweile wären Familien aufgrund der Verkehrsanbindung weggezogen, obwohl sie eigentlich gerne in Gutach geblieben wären. Deshalb sei es ihr auch ein ganz besonderes Anliegen, dass sich der künftige Gemeinderat für einen Bahn-Halt in Gutach stark mache. "Ähnlich wie der Halt am Vogtsbauernhof", konkretisiert sie. Die in Kürze kommenden Mitfahrbänkle wären eine tolle Sache und es sehe danach aus, als ob sich ein Netz aus Mitfahr-Gelegenheiten mit den Nachbargemeinden realisieren lasse.

Zu ihren Aufgaben im Gemeinderat habe unter vielen anderen die Nachbarschaftshilfe gezählt, die sich in Gutach sehr aktiv engagiere und eine gute Sache sei. Während ihrer Amtszeit habe sie die Verwaltung als sehr hilfsbereit, offen und nett erlebt. Bürgermeister Eckert stehe als angenehmer Motor vorne dran. "Das kollegiale Verhältnis im Gemeinderat, unabhängig von allen Listen, hätte nicht besser sein können", bilanziert Dickreiter. Und so wünsche sie auch dem künftigen Gremium ein gutes Miteinander, um anstehende und künftige Projekte voranzubringen.

Für den künftigen Gemeinderat wünscht sich Magdalena Dickreiter ein schnelles Vorankommen in Sachen Breitbandausbau. "Weil es für uns alle notwendig ist", begründet sie. Dass bei der aktuellen Baustelle in der Hauptstraße gleichzeitig Leerrohre für Gas und Breitband verlegt werden, findet sie eine gute Sache. Der Einbau des lärmmindernden Asphalts werde aufgrund der Sperrung aber eine heftige Angelegenheit. In Sachen Gasthaus Linde stehe sie hinter dem Entschluss des Rats zum Kauf. "Ich denke, dass dort etwas Schönes entstehen wird, wenn es vielleicht auch ein bisschen Zeit braucht."