Schön eingedreht: Lukas Glunk (mit Ball) erzielte neun Tore für die SG Gutach/Wolfach. Foto: Bayer Foto: Schwarzwälder Bote

Handball: Gutach/Wolfach holt glücklichen Punkt gegen Ringsheim / Schiedsrichter verhängen 17 insgesamt Strafwürfe

Nach einer katastrophalen ersten Halbzeit hat sich die Landesliga-Mannschaft der SG Gutach/Wolfach nochmal am eigenen Schopf aus dem Sumpf gezogen und einen glücklichen Punkt geholt.

LANDESLIGA MÄNNER SG Gutach/Wolfach – TuS Ringsheim 32:32 (11:16). Ohne Claudius Baumann im Tor, sowie Alexander Weber und Stefan Staiger für Kreis und Mittelblock, dafür aber wieder mit Manuel Schmid und Lukas Glunk fanden die Hausherren von Beginn an nicht ins Spiel. Vor allem nach vorne agierte die SG mitunter fahrig und fand keine Mittel gegen die kompakte Abwehr des TuS Ringsheim. Nichts zu sehen war mehr von der unbeschwerten Spielweise aus der Hinrunde. Da auch die Abwehr nicht auf der Höhe war, machte man es den Gästen leicht, bis zur ersten Auszeit der Heimmannschaft auf 11:6 davonzuziehen.

Danach wurde es nur bedingt besser, doch zumindest konnte die SG zwischenzeitlich auf 9:12 verkürzen, nur um danach wieder völlig den Faden zu verlieren und zeitweise mit sieben Toren im Rückstand zu liegen. Vor der Pause verkürzte Gutach/Wolfach zwar noch von 9:16 auf 11:16, doch spielerisch war das gar nichts und der Rückstand auch in der Höhe vollkommen verdient.

Nach Wiederbeginn kamen die Schwarzwälder zwar mit deutlich mehr Elan aus der Kabine und erzielte endlich die gut herausgearbeiteten Tore über Lukas Glunk im Rückraum und Tobias Aberle "Schüssele" am Kreis, doch Ringsheim hatte auf alles eine Antwort.

Bei aller Kritik über die schwache Vorstellung der Gastgeber darf man den Gästen vor allem in den ersten 40 Minuten eine engagierte und starke Leistung attestieren. Sie waren von allen Positionen gefährlich und deutlich spielstärker als es der Tabellenplatz vermuten lässt.

Dass Platzierungen beim Spielausgang keine Rolle spielen, hat die Hinspielbegegnung gezeigt, die Gutach/Wolfach knapp gedreht hatte. Auch am Samstag sah es nach 40 Minuten danach aus, dass die SG auch diese Partie wieder drehen könnte. Vorne spielte das Kronenwitter/Wöhrle-Team nun mit deutlich mehr Dynamik. Endlich gelang es, Räume für Lukas Glunk und den Kreisläufer zu schaffen. Hinten stand man kompakter und auch die über weite Strecken glücklosen Torhüter bekamen doch mal eine Hand an die Bälle. Zudem bewies Julian Brohammer Nervenstärke vom Siebenmeterpunkt und verwandelte zehn seiner elf Würfe souverän.

Beim 20:22 nach 40 Minuten war die SG erstmals wieder auf Tuchfühlung, doch Ringsheim ließ sich nicht abschütteln. Insgesamt wurde das Spiel hektischer und wurde zunehmend von der harten Linie der Schiedsrichter geprägt. Das sorgte zwar kaum für Spielfluss, doch dafür für jede Menge Spannung in der Schlussviertelstunde. Ringsheim konnte sich durch ihre besten Werfer Gabriel und Stefan Kaufmann sowie Steffen Stocker und Daniel Stöcklin vom Siebenmeterpunkt immer wieder Luft verschaffen. Doch die SG blieb, auch wenn sie sich immer wieder durch einfache Ballverluste selbst das Leben schwer machte, dran. Nach 57 Minuten erzielte Brohammer erstmals seit der vierten Minute den 30:30-Ausgleich. Timo Grafmüller erzielte zu Beginn der Schlussminute das 31:32, doch die SG schaffte durch Jerome Ressel den umjubelten 32:32-Ausgleich mit nur vier Restsekunden auf der Uhr. Ringsheim warf nochmal alles nach vorne und kam tatsächlich nochmal zum Abschluss, den Wolfgang Laiblin im Tor der SG abwehrte.

Ausgerechnet den letzten möglichen Strafwurf mit dem Schlusspfiff verweigerten die beiden Unparteiischen, die zuvor in einem keineswegs unfairen Spiel 17 Mal auf den Punkt gezeigt hatten. Die Gäste haderten mit diesem ausgebliebenen und vielen anderen Pfiffen zuvor, während die Hausherren sichtlich aufatmeten.

Bei aller Freude über den glücklichen Punkt zog SG-Coach Oliver Kronenwitter eine ernüchternde Bilanz. Er sah seine Mannschaft noch immer auf der Suche nach der Form aus der Hinrunde und noch viel Sand im Getriebe. Vor allem mit der Abwehrleistung der ersten 40 Minuten konnte er nicht zufrieden sein. Lobende Worte fand er aber für die kämpferische Leistung der letzten Minuten. Noch stimmt mit 3:3 Punkten im Jahr 2018 die Ausbeute, doch für die kommenden Aufgaben muss seine Mannschaft wieder eine Schippe drauflegen, um einen Platz in der Spitzengruppe behaupten zu können. Spielfilm: 0:1, 2:1, 2:2, 3:6, 6:11, 8:11, 9:16, 11:16; 12:16, 14:17, 14:19, 17:21, 20:22, 23:26, 25:26, 25:29, 30:30, 31:32: 32:32. SG Gutach/Wolfach: Heinkele, Laiblin; Ressel 1, Erhardt, Aberle "Schüssele" 3, Schillinger, Pranic, Brohammer 10/10, Schmid 2, Klotz 3, Glunk 9, Aberle "Staigerbauer" 4, Lehmann, Haas. TuS Ringsheim: Riffel, Morga, Ohnemus, Kölblin 3, G. Kaufmann 5, Mix 1, Jägle 1, Schlötzer 3, S. Kaufmann 4, Stocker 4, Hildebrand 2, Stöcklin 6/6, Grafmüller 3.