Das Gutacher Hasemann-Liebich-Museum ist ein Forum für Kunstschaffende und Kunstliebhaber. Egal ob Malerei, Objektkunst, Musik oder Literatur – wie hier bei der jüngsten Dreyköniglesung Anfang Januar (von links) Kunstvereinsvorstand Jean-Philipp Naudet, Verleger Wendelinus Wurth und Musiker Christoph Haarmann. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: Jean-Philipp Naudet zieht bei der Hauptversammlung des Kunstvereins eine beeindruckende Bilanz

immer wieder gibt es reizvolle Ausstellungen im Gutacher Hasemann-Liebich-Museum, die viel Beachtung finden. Während der Hauptversammlung des Kunstvereins zog Vorsitzender Jean-Philipp Naudet eine beeindruckende Bilanz.

Gutach. Die Ausstellung mit ausgewählten Künstlern des "Kosmos Schwarzwald" lockte von Ende November bis Mitte Januar dieses Jahres 500 Besucher ins Museum, was deutlich über den durchschnittlichen Besucherzahlen lag.

Kassierer Jürgen Beermann nannte das vergangene Jahr "normal, finanziell aufgrund der attraktiven Ausstellungen aber höchst erfreulich." Der Kunstverein sehe sich als Vermittler von Kunst und biete dafür im Museum ein Forum.

Christa Eichin stellte die kommenden Ausstellungen vor. Am 6. Mai wird die Sonderausstellung von Bildern und Objekten des Lahrer Künstlers Michael Schulte Höping eröffnet.

Thema: "Frei Wild"

In der Zeit vom 1. Juli bis zum 26. August werden Werke aus der Malerkolonie von einst und heute gezeigt; bereits im vergangenen Jahr hatte sich die Ausstellung in den Sommermonaten sehr bewährt.

In den Herbst geht es mit der Ausstellung der Gutacher Malerkolonie zum Thema: "Frei Wild", bevor am 25. November die Gedächtnisausstellung anlässlich des 150. Geburtstages von Curt Liebich eröffnet wird.

Buch über Curt Liebich

Derzeit erarbeiten Vorstand Naudet und Ehrenvorsitzender Ansgar Barth ein Buch über Curt Liebich, das zur Ausstellungseröffnung fertig sein soll. Bereits das Buch über Wilhelm Hasemann hatte großen Anklang gefunden, damals waren über 1000 ehrenamtliche Stunden investiert worden. "Die Früchte dieser Arbeit kommen dem Kunstverein jetzt zugute", befand Martin Moser als stellvertretender Vorsitzender. Sorge bereite ihm die Altersstruktur des Kunstvereins, jetzt sollen vor allen Dingen jüngere Mitglieder gewonnen werden.

Ehrenamtliche gesucht

Auch die Mittwochs-Öffnungszeiten wären schwierig abzudecken, dafür sollen ehrenamtlich engagierte Personen gefunden werden. Der Zeitumfang betrage drei Stunden, willkommen seien auch Helfende, die nur ein oder zwei Mal im Monat Zeit hätten. Bevor es an den Ausbau des Speichers gehen könne, müsse zunächst die Statik überprüft werden, informierte Moser weiter.

Die bisherigen Arbeiten zum Ausbau des Museums seien mit enorm viel Eigenleistung geschafft worden, beim Speicherausbau wäre das sicher nicht mehr möglich. "Wir müssen mit Augenmaß an die Sache rangehen und beim Ausbau Schritt für Schritt vorangehen."

Für Bürgermeister Siegfried Eckert liegt hinter dem Museum eine Erfolgsgeschichte, die er von Anfang begleitet habe. Gutach habe zwei bekannte Schwarzwaldmaler und eine Malerkolonie gehabt. Daraus sei etwas geschaffen worden, dessen Entwicklung nicht abzusehen gewesen sei. "Das Kunstmuseum ist eine große Perle in der Perlenkette unserer Gemeinde", befand Eckert.

Auch Herausforderungen

"Unser Museum ist hochkarätig!" Natürlich gebe es auch immer wieder Herausforderungen, wie beispielsweise den Speicherausbau oder das Hasemann-Atelier, das einen verborgenen Schatz darstelle. Vor dem ehrenamtlichen Einsatz des Vereinsvorsitzenden ziehe ich nicht nur den Hut, sondern habe Respekt vor dessen Leistung rund um den Kunstverein.

Museumsbegründer und Ehrenvorsitzender Ansgar Barth bedankte sich "im Nachhinein für die vielen Jahre, die noch hinzukamen." Sein Dank gelte besonders Vorsitzendem Jean-Philipp Naudet für die Arbeit, die er leiste und dafür, wie er sie leiste.

Der Text für das Liebich-Buch werde voraussichtlich im Mai fertig sein, momentan seien die Bildauswahl und die Materialsammlung wichtig.

Vereinsvorstand Jean-Philipp Naudet hat seinen Rücktritt in zwei Jahren bereits angekündigt und mit der Vorstandschaft besprochen. In der Organisation von Ausstellungen stecke ein enormer Arbeitsaufwand, der Vorstand sei stets erster Ansprechpartner für alle Belange. Dort müsse es eine deutliche Reduzierung des Arbeitsaufwandes geben. Im Zuge der nächsten Neuwahlen werden die Arbeiten im Vorstand auf mehrere Schultern verteilt. "Mit dem Kunstverein geht es weiter – aber anders", verdeutlichte Martin Moser als stellvertretender Vorsitzender.